19.01.2020 Funchal Marathon auf Madeira

 

Showtime!! Früh geht’s los, ich habe die Startzeit nicht im Kopf und muss die Bushaltestelle noch finden… Die Linie 1,2 oder 4 fährt zum Start. Endlich kommt die 1, aber die Busfahrerin hat keine Ahnung, wo der Start sein soll und ich auch nicht und die 10 anderen Läufer, die immer mal zusteigen, auch nicht. Die Frau fährt wie der Teufel, ich bete förmlich, dass sie heute morgen nicht noch jemanden tot fährt. Nach einiger Zeit kommen wir am Start vorbei, aber keiner merkt’s… ca. 3 km später kommt dann doch noch die Erkenntnis, dass wir viel zu weit mitgefahren sind, einer hat ein Handy und kann die Ortung vornehmen. Uiuiui… Aber alles locker sehen, wir steigen halt aus und schwupps kommt schon der nächste Bus in die Gegenrichtung. Dieser Busfahrer wird uns dann tatsächlich korrekt auswerfen, puh, Glück gehabt!

 

Am Start ist es noch kühl und von Dixies keine Spur (die stehen umme Ecke, sieht man erst später), also schleiche ich mich mit anderen in ein 5-Sterne-Hotel und verweile dort noch ne halbe Stunde. Endlich wird draußen der Startbogen aufgebaut und die Mucke angeworfen, jetzt sieht das schon eher aus wie Marathon! Den Kleiderbeutel gibt man am Transporter ab, der Haufen ist überschaubar, sind wohl um die 300 Leute, die sich heute morgen auf die Strecke machen wollen. Von schnell bis gemütlich ist alles dabei.

 

Und dann die Überraschung des Tages: der Willi ist am Start!! Wie schön, er hat bei Schulz Sportreisen Marathon und Wanderurlaub gebucht und die Freude des Wiedersehens ist riesig! Zumal ich seit letztem Jahr Barcelona ja vermehrt auf die von ihm praktizierte Willi-Methode umgestiegen bin: 3 Minuten laufen, 30 Sekunden marschieren. Das schont die Beine und man kommt trotzdem einigermaßen ins Ziel. Der Tag ist also gerettet!! Das ist echt so, denn ich war mir nicht ganz so sicher, ob ich den Lauf überhaupt antreten geschweige ablaufen wollte.

 

Immerhin ist die Strecke recht öde: 4 mal Pendelstück im oberen Hotelbereich, Transferkilometer und dann noch 2 Runden auf der Hafenmeile. Bei zunehmender Sonne, abnehmenden Schattenstellen und gefühlten 30 Grad (es waren wohl 25) alles andere als Spaß. Aber mit Willi im Gleichschritt sind die ersten 30 Kilometer immer ruckzuck abgebabbelt, so dass hier keine Langeweile aufkommen konnte! Nach den 4 Runden bin ich dann bergab abgedüst, konnte aber später im Hafen den Dauerlauf nicht durchhalten und wurde von der Sonne durchgewalkt, so dass ich dann am Ende doch mehr marschieren musste. Immerhin kollapsfrei bei 5:25 ins Ziel gelaufen und ne schöne fette Medaille bekommen!

 

Juhu, das war nach meiner Berechnung Marathon/Ultra Nr. 50!! Ein kleines Jubiläum und wie passend, der erste Marathon in der neuen W50, für die ich seit Jahresbeginn starten darf...

im Ziel zieht man dann eine Marke und kann sich noch (richtig gut) massieren lassen, das dürfte auf jeden Fall einiges gerettet haben, denn die richtig anstrengenden Dinger sollten ja noch folgen…

 

Männe erwartet mich auch schon und nachdem wir dann noch mit Willi kurz geplauscht haben, geht’s nur wenige 100 Meter weiter zurück in die Unterkunft. Schnell herrichten, denn für 17 Uhr haben wir eine Fahrt mit dem Tukxi gebucht. Das ist so ein Vespa-Ding mit 2 Sitzen in der 2. Reihe. Unser Guide fährt uns gemütlich durch Funchal, bergrauf wie runter, hier ist es echt megasteil an manchen Stellen! Wir sehen alles mögliche und bekommen einen ersten Vorgeschmack, wie es außerhalb „unserer“ Altstadt aussehen könnte. Dann noch Abendessen und wir liegen ziemlich k.o. ziemlich früh im Bett. Es ist Sonntag und die Nacht wird glücklicherweise nicht ganz so laut, schlafen bleibt schwierig, aber ein paar Momente müssen wohl mal geruhsam gewesen sein…