02.-15.07.2019 island im südwesten

 

(erstmals erschienen bei Facebook exakt 4 Monate nach der Reise)

 

02.11.2019

 

...heute vor exakt 4 Monaten... auf nach ISLAND! Bepackt mit großer Tasche, Trailgerümpel, warmen Jacken, Regenschirm und Schof Goldmann begeben wir uns Richtung Norden. Von langer Hand geplant steht ein kurzer 2-wöchiger Roadtrip auf dem Programm, wobei die Wochenenden „rein zufällig“ mit diversen Dauerläufen gespickt sein werden.

 

Island im Juli ist hell, teuer, beliebt, ausgebucht. Insofern war die Vorbereitung speziell bzgl. von Unterkünften sehr sehr wichtig und wenn man dann noch Termine hat, wird es fast schon etwas anstrengend, die richtigen Locations mit den passenden Wegen hinzukriegen. Um so erschreckender dann die Frage am checkin-Schalter am Flughafen Frankfurt, der Flieger sei voll und ob wir nicht einen Tag später fliegen wollen, pro Nase gibt’s 800 Euro samt ÜF+HP in Frankfurt. Uiuiui, die Reisekasse wäre mit einem Schlag fast erlöst, das ist verlockend. Was tun??? NIX! Wir bleiben beim Plan, zum Glück. Mietwagen, Unterkünfte und Fahrstrecken wollte ich nicht komplett durcheinander schmeissen und der eine Tag auf Island weniger hätte richtig Stress verursacht. Also geht es ganz normal los, auch wenn die Kohle natürlich cool gewesen wäre...

 

Flug FRA-REY nonstop mit Iceland airways (oder so), Kaffee & Tee so viel man möchte, Snacks gibt es auch, die Mannschaft an Board ist blond, supernett und locker drauf. Sehr schön, da kommt Freude auf! Ebenso beim Anflug auf Kevlavik, dem Flughafen von Reykjavik, wir sitzen rechts und können praktisch die ganze Insel schon mal an uns vorbeiziehen sehen. Ein Traum aus Vulkan, Meer, Eis, Wolken, und natürlich Schafen!!!

 

Am Nachmittag landen wir dann und holen den Mietwagen ab. Und es ist: DER weisse Dacia Duster, genau DER. Nee quatsch, ca. 99% aller Mietwagen sind weisse Dacia Duster und die unterscheiden sich maximal im Nummernschild oder wenn man Glück hat, im Reifenprofil. Unserer hat fast PI (Profil innen) und eigentlich vorne rechts einen Dauerfastplatten, aber das stört hier niemanden. Also schrabbeln wir mal los mit der ollen Möhre.

 

Zumindest klappt die Heizung. Ist auch bitter nötig, schließlich kommen wir aus dem durch wochenlange Hitze ausgetrockneten Deutschland und haben über 20 Grad Unterschied, also anders gesagt: wir frieren uns bei 13 Grad den Arsch ab.

 

Wir reisen in den Westen, vorbei an Reykjavik, auf der besten Autobahn, nix los, es dämmert noch nicht mal, obwohl der Abend schon anbricht. Da muß man sich erst mal dran gewöhnen, es wird ja nicht dunkel!

 

Tagesziel ist Akranes, hier beziehen wir unsere erste Unterkunft, ein Zimmer in einem Guesthouse. Schlüssel holt man sich hier meistens aus der Keybox, bezahlt wird eh vorher bei booking oder airbnb. Alles easybeasy.

 

Highlight des Tages waren der erste Einkauf im 24h-Supermarkt. Wir haben eine jämmerlich kleine Tasche voll mit ein paar Konserven und Möhren und Gedöns, dazu 6 Flaschen Wasser und dürfen über 60 Euro bezahlen. Uiuiui... wir outen uns dabei natürlich als Volltouris, denn auf Island kauft man kein Wasser. Eine nette Dame klärt uns noch auf dem Parkplatz auf, daß das Leitungswasser auf Island das beste der Welt sei. Jo, wir lernen dazu...

 

JEDOCH: man kann nur das Leitungswasser trinken, das kalt aus dem Hahn kommt und nicht nach Schwefel stinkt. Letzteres gibt es ganz oft in der Dusche, hier fließt das erdwarme Wasser unerhitzt einfach durch, man duscht mit Schwefelzusatz und bekommt glitschige Haut. Ist beim ersten mal echt gewöhnungsbedürftig, aber man kann es überleben und kriegt nebenbei alle Hautunreinheiten los  ;-)

 

Ansonsten war der Tunnel nicht schlecht, der uns unter dem Fjord hindurchführte. Gut 2km steil hinab und dann ebenso steil wieder hinauf ans Tageslicht. Über einem steht das Wasser der arktischen See. Wer das nicht mag, muß viele Kilometer Umweg fahren...

 

Da es draußen ziemlich üsselig ist, verzichten wir auf weitere Ausflüge, mümmeln uns ein, geniessen die erste Dose Nudeln in Tomatensosse und lassen dann irgendwann die absolut lichtdichten Rollos runter. Na dann mal gute Nacht!

 

#schofoniceland

 

03.11.2019

 

...heute vor exakt 4 Monaten... erst mal frühstücken!! Erst mal was finden... in Akranes ist der Hund begraben, es regnet und wir finden das einzige Cafe im Ort, das dann auch irgendwann öffnet. Aber es ist sooooo putzig hier!!! Körnerbrot, Hafermilch, Energyballs, ein Traum!!

 

Jetzt noch schnell Sightseeing, rüber zum Leuchtturm. Das erste saftige Eintrittsgeld wird fällig, aber dafür haben wir eine wunderschön babbelige Unterhaltung mit der Dame aus dem Tourist Office, die gerade dabei ist, einen echten Island-Pulli zu stricken. Die werden ja in einem Stück gefertigt, Ärmel kommen gleich mit dran. Sie lacht sich auf jeden Fall schlapp, als Schof Goldmann auf den Schreibtisch springt, der alte Chameur ist mal wieder voll im Element

 

Es geht weiter, wir wollen rüber zur Halbinsel Snaefellsness. Unterwegs wärmen wir uns noch bei lecker Käffchen und heißer Schokolade (NATÜRLICH mit Hafermilch, die ist hier erfreulicherweise total normal) in Borgarnes. Leider immer noch leichtes Siffwetter. Aber die Isländer berichten uns, daß es in diesem Sommer bislang kaum geregnet hat. Naja, wir hatten in 12 Stunden 80% Regen, also??? Auf jeden Fall fallen unsere Spaziergänge heute etwas kürzer aus und wir konzentrieren uns auf die kleinen Cafes und trockene Fleckchen...

 

Bei der Weiterfahrt kommen dann auch endlich die Schafe zum Vorschein. Schof Goldmann ist ganz aus dem Häuschen. Meistens sind es kleine Minigruppen, Muttertier und zwei Lämmer, manchmal auch ein paar Blöker mehr. Die Schafe leben hier im Sommer ohne Zaun und in völliger Freiheit, im September werden sie dann eingesammelt. Die laufen hier überall rum, auch nahe den Strassen, das geht nicht immer gut aus, aber bei uns geht alles gut.

 

Ansonsten fallen gleich die endlos weiten lila Felder auf, die Alaska-Lupine wächst hier wie Unkraut und färbt ganze Landschaften bis zum Horizont ein. Fantastisch!

 

Entlang des Weges ist alles GRÜN! Von den Felsen stürzen sich überall Wasserfälle und zur linken sieht man das offene Meer. Die Touristenattraktionen sind gut ausgeschildert und wir fahren überall mal ran. Da wären mal schroffe Ufer mit nistenden Seevögeln, wieder Wasserfälle und gegen Ende des Tages noch eine Tour unter die Erde, vielmehr in einen kalten Lavastrom. In Vatnshellir Cave kann man einige Meter tiefer steigen, ausgerüstet mit Helm und Lampe entdeckt man mehrere Lavahöhlen, die sich aus Gasen gebildet haben. Am Ende der Tour wird das Licht gelöscht und wir halten alle für 1 Minuten die Luft an, absolute STILLE und DUNKELHEIT. Der Hammer! Jeder Wassertropfen wird zum Klangerlebnis und man stellt sich unweigerlich die Frage: käme man hier wieder raus, wenn alle unsere Lampen nicht mehr angehen..??

 

Heute quartieren wir uns für 2 „Nächte“ ein in einem günstigen Guesthouse. So eine Art Reihenhauskomplex ein paar Kilometer von nächsten Ort entfernt. Dafür haben wir einen irre hohen Sendemasten direkt nebendran, vermutlich war das hier mal eine Abhörstation... Jetzt laufen Schafe über die Wiese hinterm Haus und wir haben Blick auf’s Meer. Die Vorhänge im kleinen Zimmer schaffen es gerade mal so, bissi abzudunkeln. Aber an Schlaf ist nicht zu denken, die Wände sind hellhörig und die Nachbarn klappern munter vor sich hin... na dann!

 

 

#schofoniceland

 

04.11.2019

 

...heute vor exakt 4 Monaten... mangels ernsthafter Vorbereitung in Sachen Wanderwege müssen wir notgedrungen auf die touristischen Angebote in der Region ausweichen  ;-) Am heutigen Tag steht eine Fahrt mit dem SCHNEEMOBIL auf dem Programm, wobei sich selbiges auf einem Gletscher befinden wird. Ok!! Erst geht es zum Treffpunkt der Tour, ein Cafe mit Dorfbibliothek und Touristeninfo in Grundarfjödür und dann kommt unser Guide. Name vergessen, aber Anblick nicht: er trägt (vermutlich Tag und Nacht) eine Sonnenbrille und eine SCHAFSMÜTZE. Schof Goldmann haut’s fast aus den Hufen. So geht es dann los, erst mit dem alten 4x4 Transporter hoch bis zum Schnee auf teilweise ziemlich üblen Pisten, die nicht umsonst den echten Offroad-Fahrzeugen vorbehalten sind. Dann Umsteigen ins Snow-Cabrio, alle Mann rauf auf die Ladefläche und ab in den Schnee! Cool!! Es wird kalt und kälter, wir gewinnen an Höhe aber wir sehen heute leider NICHTS. Heute ist Nebel angesagt auf dem SNAEFELLSJÖKULL, ohne Spur im Schnee kann man das vergessen. Irgendwann sind wir dann oben und stellen uns die geile Aussicht auf den Snaefellsjökull-Gipfel halt vor... die Sicht ist unter 30 Meter und die Leute bibbern schon in ihren dünnen Schuhen, schade, hier hätte ich gerne noch eine kleine Tour gemacht... Auch wenn wir mangels Aussicht nicht ganz so den Effekt hatten, die Tour war spitze, unser Gefährt war echt krass und allein die Offroad-Fahrt war schon ein Erlebnis für sich

 

Zum Abschluß gibt es dann noch heisse Schokolade für alle im universal-Cafe (Kaffi EMIL), eine schöne Geste, über die sich vor allem meine kalten Finger freuen.

 

Es ist doch schon später als gedacht und so sparen wir uns den Weg nach Bjarnarhöfn, wo es ein Haifischmuseum gibt samt Kostprobe fermentierten selbigen, wie geschmacklos... hhmm.

 

Auf dem Rückweg zu unserer Abhörstation äh Unterkunft halten wir noch an einem Wasserfall und wandern satte 2-3 Kilometer durch die schöne nasse Landschaft. Immerhin regnet es nicht mehr! Als wir dann auch noch am KIRKJUFELL Mountain anhalten, hätte ruhig mal die Sonne scheinen können. Schließlich ist dieser Berg so halb im Meer eines DER top 10 Fotomotive, aber heute nicht für uns. Es ist üsselig und düster und so ziehen wir weiter. Im nächsten Ort ist alles ROSAROT dekoriert. Das soll wohl so eine Art Wettkampf sein, so genau habe ich das nicht verstanden... Überall hängen rosarote Sachen und so bleiben wir noch etwas länger im Ort und gönnen uns heute mal ein Festmahl a la Carte. Und das ist lecker, sogar mit frischem Salat. Hier muß ja eigentlich fast alles eingeschifft werden und ist entsprechend rar und teuer. Keine Ahnung, wie die Isländer das machen. Preise wie in der Schweiz und Luxemburg zusammen...

 

#schofoniceland

  

05.11.2019

 

...heute vor exakt 4 Monaten... Freitag, ein langer Tag steht bevor, also wird ausgeschlafen bis auf die letzte mögliche Sekunde. Nicht ganz einfach, wenn es bereits um 1 Uhr nachts schon wieder hell ist... Es geht zurück in Richtung Kevlavik auf die südliche Halbinsel und dort nach Grindavik. Frühstück gibt es in Hellisandur, einem putzigen Kaff und nicht minder putzigen KAFFIHUS (lustige Namen gelle?). Der Kuchen wird frisch selber gebacken, die Espressomaschine dampft italienisch, ein Traum! Das Wetter hat sich ebenfalls um 100% gebessert, die Sonne kommt raus, die Farben leuchten. Wir fahren dieses mal einen Bogen, überqueren die Snaefells-Halbinsel auf einer teils geschotterten Strasse, die aber für Mietwagen freigegeben ist und tuckern sehr gemütlich von Schaf zu Schaf bzw. was uns sonst noch so vor die Linse springt. Die Ausblicke sind herrlich, fast schon schade, heute kein Wanderprogramm parat zu haben...

 

Am Nachmittag beziehen wir Quartier in einem günstigen Hotel in Grindavik und gönnen uns noch einen leckeren Snack im Supermarkt-Cafe nebenan. Also vegan und Snack können die hier, die Auswahl ist immer ordentlich, allerdings sollte man früh genug unterwegs sein, die Läden schließen alle recht früh.

 

Ich packe mir nun meinen Rucksack und hau mich dann noch 2 Stunden hin. Will ich doch am Abend noch ein Läufchen machen... so gegen 8 brechen wir wieder auf, Männe fährt mich rüber in den REYKJANES GEOPARK. Die meisten anderen kommen mit dem Bus aus Reykjavik zum Start (ein Feldweg im Nichts mit 2 Dixies) und um 9 laufen wir nach kurzer lockerer Ansprache vom absolut entspannten Racedirector alle los, SHOWTIME, der ECO TRAIL nach REYKJAVIK ist unterwegs! Es gibt verschiedene Längen, ich nehme die 42er, die aber 45 ist, damit es einen Punkt mehr für ?? gibt. Der Eco Trail ist ein Nachtlauf, aber was für einer! Ohne Stirnlampe, denn es wird höchstens etwas dämmern! Wir laufen nach Navi durch die Vulkan-Landschaft, anfangs in der Track nur ab und zu erkennbar, hier im Naturschutzgebiet darf man nicht ausflattern. Es geht über Lavablasen, durch Asche, über irre verblockte Pfade, über meterdickes Moos (wenn man sich verläuft), auch mal ein Fahrweg, später dann auch ein Waldstück. Die Strecke ist abwechslungsreich und mit gut 300 Höhenmetern moderat im Anstieg. Um einen See herum nähert man sich der Hauptstadt und findet sich in den Morgenstunden in einem Meer von lila Lupinen, bevor man dann am Strand von NAUTHOLSVIK ins Ziel einläuft. Beklatscht von den Finishern, die schon im heissen Pool liegen. Genial! Das ist der beste Zieleinlaufzuschauerplatz ever  :-) Morgens um 4 im Pool liegen, Cola trinken und Finisher feiern, absolut spitze!!

 

 

#schofoniceland

#runninghonhon

 

06.07.2019

 

Boah.. was für ein schöner Lauf!! Und wenn ich dann irgendwann mal wieder ausgeschlafen bin, gibt's vll auch einen Bericht. Nur soviel: der Eco trail in Reykjavik hat sich voll gelohnt, tolle Strecke, Landschaft ohne Ende, super Orga und am Ziel wartet ein heißes Becken zum nachglühen, ein Traum!! Mein erster Nachtlauf ohne Stirnlampe, echt krass 👍👍

 

 

#runninghonhon

 

 

06.11.2019

 

...heute vor exakt 4 Monaten... Samstag!! Heute wache ich gar nicht erst auf, nö, ich bin ja noch wach hihi!! Nach durchlaufener „Nacht“ beim EcoTrail fällt es bei null Nacht gar nicht schwer, locker durchzumachen. Das ist mal ein Erlebnis... das nächste steht schon bevor, denn ich habe bei der Wahl der Unterkünfte irgendwie einen kleinen taktischen äh Hopser gemacht, und nun stehe ich bepackt mit Trailgeraffel, Rucksack und nassen Kram ziemlich früh morgens in Reykjavik am Strand von NAUTHOLSVIK und muß irgendwie nach Grindavik gelangen. Ich habe Zeit bis so umme 11, dann wäre Abfahrt aus dem Hotel und der Folgetermin. Und der Bus fährt eigentlich erst ab 9 Uhr. Tja, doof... einfache Lösung, ab an die Straße und per Anhalter gefahren! Die Details würden nun den Rahmen sprengen, aber ich bin tatsächlich in 0,nix am Ziel, in 4 Etappen (lifts...) komme ich heile an und hatte einen Riesenspaß!! Noch vor dem Frühstück im Hotel schlage ich dort um 7 Uhr wieder auf und kann dann ganz gemütlich in den Tag starten, yeah!

 

Wir haben es heute nicht so eilig, gegen Mittag ist unser Zeitfenster für die BLUE LAGOON. Das ist so ein „Abwasserpool“, heißes Wasser ganzjährig, natürlich unter freiem Himmel, eine Touristenattraktion sowieso aber auch bei den Isländern total beliebt. Vor allem in der dunklen Jahreszeit liegen die hier mit ihrer Jahreskarte regelmäßig im blau schimmernden Wasser, das durch Salze diese einmalige Farbe und wohltuende Wirkung erhält. Für nach einem 45k-Lauf genau die richtige Entspannungsmethode! Im hauseigenen Restaurant gibt’s Leckereien, aber nur mit Tischreservierung, der Laden ist irgendwie ständig AUSGEBUCHT. Wir schnabulieren auf die Krone genau für 10.000 ISK (ca. 70 Euro), glatte Zahl eben... dafür wird es heute Abend wieder Dosenfutter geben müssen...

 

Wir fahren in der näheren Umgebung rum und erkunden die Halbinsel. Bei allerschönstem Sonnenwetter besuchen wir die Kontinentalspalte an und setzen unseren Fuß auf die amerikanische und eurasische Platte gleichzeitig. Durch Zufall sehen wir in der Ferne etlichen Dampf aufsteigen und fahren mal hin. Heißer Qualm schießt mit ordentlich Druck aus einem Felsloch, drumherum sieht man die alten Holzgeländer, die schon weggeätzt wurden. Hier wohnt wohl der GUNNA... Ein tolles Schauspiel inklusive Regenbogen und Schwefelgestank, daß es einem die Luft verschlägt. Am benachbarten Leuchtturm werden wir dann von diesen flinken kleinen Vögeln attackiert, die ihre Brut beschützen wollen. Männe kriegt richtig was ab, er ist ja auch größer. Bevor wir auch noch aufgefressen werden, flüchten wir.

 

An den Orten, liegen sie auch noch so weit draußen, ist immer was los. Überall halten weiße Dacia Duster und Reisebusse, teilweise abenteuerliche Konstruktionen, die wir hier in den deutschen Mittelgebirgen höchsten bei Monstertruckraces zu sehen bekommen. Allrad ist sowieso kein Fremdwort und fette Monstertrucks normale Fahrzeuge. Es gibt etliche Strassen, die geschottert sind, aber so lange diese nicht explizit als F-Straße gekennzeichnet sind, darf man diese auch mit dem Mietwagen befahren. Die echten Offroadstrecken, insbesondere im Inselinneren, werden wir uns nicht antun, nicht auf dieser Reise. Wir würden vermutlich bei der ersten Furt absaufen. Dafür gibt es dann auf Island eine Firma, die sich auf die Bergung von leichtsinnigen Touristen spezialisiert hat. Für sicher eher mehr als weniger Kleingeld wird man fast überall gerettet... Ansonsten sind die Strassen alle ganz gut und wenn man nicht gerade in der Hauptstadt unterwegs ist, ist das Fahren ein gemütlicher Spaß.

 

#schofoniceland

 

07.11.2019

 

...heute vor exakt 4 Monaten... Sonntag!!! Sonnentag!!! Sightseeing bis zum Abwinken!!! Das Programm gibt heute fast ALLES her, naja, zumindest was der GOLDEN CIRCLE zu bieten hat. Auf der Ringstrasse nach Osten nicht endende Lavafelder in allen erdenklichen Varianten. Mal mit viel Moos, mal mit wenig, mal Schotter, mal Sand. Keine Bäume! Die gibt es nur dort, wo der Mensch explizit welche hingepflanzt hat, falls sie dann auch noch wachsen. Auf der Ringstrasse hat man links die alten Vulkane, fährt praktisch mitten durch die ausgelaufene Lava und rechts tobt das Meer, grandios!

 

Kleines Päuschen in SELFOSS mit hübscher Kirche, dann weiter zum kulturellen Highlight der Isländer, dem PINGVELLIR. Hier wurde schon vor 100en von Jahren das isländische Parlament abgehalten. Wir parken ewig weit weg, so daß wir auch mal ein paar Schritte machen dürfen. Aber egal wie weit weg wir auch parken, die Parkgebühr ist saftig. 700 Kronen. Man bezahlt an Automaten ganz normal mit VISA, kein Mensch will hier Bargeld sehen. Die Autonummer wird eingetippt und registriert. Wer nicht zahlt, kann mit einer dicken Rechnung rechnen, die Parkplätze haben fast alle ein automatisches Nummernschild-Erfassungssystem. Wild parken oder gar wild campen ist absolutes nogo auf Island. Es geht um den Schutz der Natur. Auf den Lavafeldern wächst kaum was nach, wenn es erst mal niedergetrampelt ist. Oder es braucht Jahre, in dem rauhen Klima braucht die Vegetation einfach viel länger für alles.

 

Es geht weiter, zum Geysir Center zum STROKKUR. Dieser lustige Geselle spuckt alle paar Minuten eine richtig schöne Fontaine! Besonders schlau ist es, sich dabei nicht in Windrichtung zu postieren. Will man aber den Geysir und sein Namensschild aufs Bild kriegen, muß man im richtigen Moment RENNEN, ansonsten ist man platschenass und stinkt nach ...Schwefel, was sonst. Geile Show! Weniger schön ist die Deko im Besucherzentrum. Schof Goldmann könnte kotzen, seine Kumpels (also nur noch die Köpfe) hängen ausgestopft an der Wand. Ich weiß nicht... ob man so die Schafe präsentieren soll? Ganz klar NEIN, ich bin echt entsetzt.

 

Gleich nebenan ist der GULFOSS, ein schöner Wasserfall. Dessen Gischt ist ordentlich und wir sind schon nass, noch bevor wir an der Abrißkante (?) sind. Aber der Weg lohnt sich. Natürlich kann man überall an diesem Touri-Hotspots was essen, trinken und vor allem SHOPPEN. Wir kaufen uns hier schöne Mützen mit passenden Fäustlingen einer isländischen Marke, die dann aber letztlich doch nur in Asien produziert. Doof, wenn man das nicht vorher sieht. Bei Einkäufen über 6000 ISK kann man übrigens am Flughafen die Umsatzsteuer wieder zurückbeantragen, einfach Kassenbon aufheben, Ware beschreiben, möglichst die Ware noch in Neuzustand samt Etikett belassen (falls mal kontrolliert wird) und nur wenige Wochen später hat man die Kohle zurück.

 

Meinem Sparwahn (sinnlos auf Island) und der Vorliebe für schräge Unterkünfte ist uns heute die Unterkunft in einem Landhaus mit Geschichte zu verdanken. Wir erreichen SKALHOLT am Abend, es ist mal wieder hell und sogar sonnig. Die Anlage besteht aus einer Kirche, einer alten Kirche (ganz früher war hier DER Bischofssitz) und einem christlichen Besucherhaus, hier gibt es Zimmer mit Bad mit dem Charme einer gehobenen Jugendherberge. Erst bin ich noch hin und weg, aber dann... unser Zimmer hat tolle Oberlichter in 3 Meter Höhe, die KEINE Rollos o.ä. haben... ??? nicht wirklich... doch! Keine Chance, da in der Nacht auch nur einen Fitzel abzudunkeln... Zum Glück gibt es für alles eine Lösung: die neuen Mützen!!! Wenn man sich eine dicke Mütze bis zum Kinn überzieht, schafft man zumindest einen Teil der Nacht juhu!! Wenn die dann noch schnelles WLAN gehabt hätten, wäre der andere Teil wenigstens nicht so langweilig gewesen...

 

 

#schofoniceland

 

08.11.2019

 

...heute vor exakt 4 Monaten... gähn... nach heller Nacht erlöst (mich jedenfalls) die Aussicht auf Frühstück. Nun, es gibt auf Island eher spartanische Frühstücke und das in Skalholt gehört definitiv zu dieser Sorte. Im Allgemeinen gibt es ein paar Stücke Obst oder auch mal Tomate/Gurke, der Rest ist äußerst konventionell und kommt eher aus der endlos-haltbar-Ecke, die Kekse sind zu 120% aus Zucker und der O-Saft ist so gelb, dass er nicht wirklich echt aussieht. Frische Brötchen findet man nicht überall, wer will auch immer gleich 30km bis zum Bäcker fahren?

 

Wir fahren heute Richtung Süden und kommen am KERIO-Krater vorbei. Einer von gefühlt 10.000 alten Vulkanen hier. Der Krater ist besonders schön, man bezahlt Eintritt und tingelt einmal drumherum. Natürlich auch mit Abstieg zum Kratersee. Leider ist es wolkig, sonst hätte das mit dem roten Lavagestein und den grünen Büschen ein richtig geiles Bild gegeben...

 

In Selfoss gibt’s dann wieder einen KAFFI HUS Stop, bevor uns der nächste Wasserfall bevorsteht, der URRIDAFOSS. Der ist zwar nicht hoch, aber sehr breit und führt viel Wasser. Am Ufer stehen jede Menge Fliegenfischer, die sich nicht um die Absperrung an den Wegen kümmern, ah ja. Mir gefallen die Lupinen, die hier überall wachsen und da wir keine Zeitnot haben, wird ordentlich gesammelt, nämlich die reifen Schoten mit den kleinen schwarzen kugeligen Samen. Eine Tüte voll, das sollte für den heimischen Garten reichen (in dem sie aber bislang, nur 4 Monate später, noch immer nicht ausgesäht worden sind...).

 

Unterwegs schauen wir uns noch ein Vulkan-Museum an (Name gerade vergessen), schön gemacht, saftiger Eintritt, riesiger Shopping Bereich. Hhmm.

 

Einer geht noch, also ab zum berühmten SELJALANDSFOSS-Wasserfall! Das ist der, hinter dessen Wasserrunterfallwand man auf einem matschigen Weg dahinterhergehen kann, um sich mal so richtig frisch abzuduschen, echt cool. Wir reihen uns ein, pro Minute gehen hier locker 10 Leute durch. Also einsam ist es an den Berühmtheiten eher nicht...

 

Dann wird es Zeit, Richtung Fährhafen aufzubrechen. Bei zunehmend dunkler werdenden Wolken nähern wir uns dem nächsten Etappenziel, der kleinen Vulkaninsel VESTMANNAEYJAR. Die Überfahrt ist in gut 40 Minuten erledigt, die Fähre schaukelt uns gemütlich rüber. Was gibt es hier zu sehen? Eine größere Ortschaft mit Hafen, 18-Loch-Golfplatz, ein brandneuer Vulkan und PUFFINS!!! Also die Papageientaucher, diese putzigen kleinen Vögel, die so unglaublich unbeholfen landen und starten, aber immer ein freundliches Gesicht haben...

 

Am Abend erkunden wir noch das Eiland, zum Glück haben wir unseren Dacia mitgenommen, so klein ist die Insel dann auch wieder nicht. Zumal sie 1973 gewaltig zugelegt hat. Der Vulkan ELDFELL hat so einiges ausgespuckt, aber dabei auch das ein oder andere Haus verschluckt, aber am Ende kamen die Menschen alle mit dem Leben davon. Krass.

 

Übernachtung wieder in einem Zimmer in einem Guesthouse, diesmal das Zimmer neben der Küche, in der eine Asiatin den ganzen Abend schnippelt und scheppert und sppült... nö, wir gehen ganz dekadent ins angesagte GOTT  ;-) Tolle frische bunte Gerichte und alles ziemlich „einheimisch“, sehr gemütlich! Die Insel lebt vom Fischfang, im Hafen kaum zu überriechen. Und alles ist etwas schäbbi und verlottert, Wind und Wetter greifen hier ordentlich an. Und dennoch: die kleine Insel ist ein echter süßer Traum!

 

 

#schofoniceland

 

09.11.2019

 

...heute vor exakt 4 Monaten... ach wat’n Wetterchen auf VESTMANNAEYJAR!! Es ist hier echt frisch, aber die Sonne lacht schon am frühen Morgen durch den Nebel, ich drehe eine kleine Joggingrunde entlang der Küste, im Steilhang und dem Golfplatz und retour über Lavahügel, zwischen denen Häuser gebaut sind und wo nichts wachsen würde ohne Blumenerde.

 

Wir haben ausnahmsweise mal nichts zu essen dabei und sind früh im Ort auf Achse, allerdings hat der Supermarkt noch zu, an der Tanke gibt’s nur Thermosplörre und ein Cafe? Fehlanzeige, sieht aus wie schon lange verschlossen... Irgendwann wacht der Ort dann auf und wir holen uns den Vulkan-Brocken  ;-) ein Stück Gebäck, das aussieht wie der Eldfell, der 1973 die Insel halb verwüstete. Das wird uns dann gleich unser Guide alles genau erklären, denn wir haben eine Tour gebucht und fahren mit einem Bus von Station zu Station.

 

An einem steilen Fels demonstriert er uns den Volkssport der Isländer, das Schwingen am Seil. Muss man können, Touristen enden meistens im Krankenhaus zum eingipsen. Die Seile hängen hier überall und werden von den Eiersammlern genutzt, wenn sie die Nester „besuchen“. 2 Eier werden immer dringelassen, das ist Gesetz, die restlichen dürfen genommen werden.

 

Über den Eldfell erfahren wir auch so einiges. Fast schon bedrückend, denn die Insel war nach dem Vulkanausbruch teilweise meterdick unter der Asche begraben. Hin und wieder steht eine schwarze Stehle am Weg, die exakt die Höhe der Asche hat. Also bis zur Dachrinne eingeäschert zu sein war nichts besonderes...

 

Unser Guide fährt mit uns vor allem zum südlichsten Zipfel, gleichzeitig dem südlichsten Punkt von Island. Hier leben die Puffins. Sie bauen Nester in Erdhöhlen, können nicht gut landen oder starten, leben aber dafür außerhalb der Brutsaison monatelang auf dem offenen Meer. Es fliegen einige rum, leider schafft es keiner mittig in meiner Kameralinse zu landen... Dennoch ist es ein großartiger Anblick, diese kleinen hübschen Vögel zu beobachten, die sehr geschickt ein halbes Duzend Fische gleichzeitig im Schnabel halten können.

 

Umgewohnt großflächig postieren sich die Schafe auf dem Rückweg. Angelockt von einem Rascheln mit Plastiktüte (=Leckerlis) stürmen sie völlig unscheu herbei und weichen erst, als entweder die Tüte leer ist oder jemand anderes wieder eine neue Tüte beraschelt.

 

Zum Abschluß der Tour geht es noch ins Sea Life Center, in dem 2 BELUGA WALE auf Zeit wohnen, die auf ihre „begrenzte Auswilderung“ warten und auf die Freiheit trainiert werden. Aber der absolute Showstar ist der kleine Puffin, der sich schon auf den Guide (SEINEN Menschen) freut. Er ist einer von vielen, die ihren ersten Flug verkackt haben und vom Licht der Stadt angelockt falsch abgebogen sind. Jedes Jahr ziehen fast alle Inselbewohner los, retten hunderte von Puffins und schicken sie dann gesichert Richtung Meer und Leben. Manche müssen allerdings aufgepäppelt werden und dürfen dann länger bleiben, manche werden zum Showstar

 

Wir machen weiter, jetzt gibt’s ACTION!!! Auf einem Schlauchboot mit Sitzen und ordentlich WUMS umrunden wir im offenen Meer etliche Felsen, fahren zum Elefantenfelsen, in Höhlen und haben Spaß, denn das Boot geht ab wie Sau, aus dem Lautsprecher tönt Heavy Metal und die Wellen sind auf dem Rückweg so hoch, ich bin froh, eine Rettungsweste zu tragen, das letzte Stündlein ist nah, keine Hand frei für Fotos, das Boot hat fast freien Flug über die Wellen, boah...  ;-)

 

schade... schon ist es wieder Zeit, auf’s „Festland“ zurückzufahren... Auf der Weiterfahrt nach Osten kommen wir am DC3-Wrack vorbei, klar, da müssen wir hin. Auf 3km Fußmarsch haben wir keine Lust und springen gerade noch rechtzeitig ins nicht minder wrackige Shuttle. Echt kurios, da bruchlandet ein Flugzeug und bleibt einfach so da liegen. Mit der Zeit wird das Wrack immer „weniger“, entweder weil es total zerfällt oder alles abmontiert wird, was man als Souvenir brauchen kann. Kein Wunder hier abzustürzen, ist es doch irre windig. Auch am DYRHOLAEY-Zipfel ein paar Kilometer weiter, hier zieht es einem fast die Schuhe aus.

 

Am Abend kommen wir dann nach -Achtung bitte langsam lesen:- KIRKJUBAEJARKLAUSTUR. Unser wunderschönes Appartment ist eine umgebaute Garage, tippitoppi, es gibt eine Tankstelle, Bistro und ein Schwimmbad. Die Taschen werden ausgepackt, wir bleiben 2 Nächte und schlafen wie ein Stein

 

#schofoniceland

 

10.11.2019

 

Heute vor exakt 4 monaten... nach ruhiger und richtig erholsamer nacht düsen wir los richtung osten. Es gibt ja nur die ringstrasse, aber auf der sind wir stellenweise gefühlte halbe stunden alleine unterwegs. Wetter diesig, aber im auto läßt sich alles prima aushalten. Die vielen radfahrer brauchen da schon mehr dicke haut, die fahren im wind teilweise richtig in seitenlage und gegen den wind strampelt es sich recht mühselig... unterwegs halten wir an verbogenen stahlträgern, überreste einer brücke. Hier kommt alle paar jahre so viel schmelzwasser vom gletscher, dass alles weggespült wird. Sehr beeindruckend. Dann ist alles regelrecht ausgewaschen und die leute können nur noch über den luftweg versorgt werden. Allerdings werden strassen in rekordzeit neu gebaut, das können die isländer!

 

Kaffeepause im visitorcenter vom SKAFTAFELL. Und wieder satte parkgebühren... den wasserfall schauen wir nicht und für eine längere wanderung reicht es leider auch nicht.

 

Wir wollen noch weiter zum JÖKULSARLON GLETSCHER. Außerdem ist es gerade mal etwas mehr am regnen und da fällt die entscheidung, die beiden tramper am wegesrand mitzunehmen, leicht. Die beiden wollen zufällig auch dorthin und schnell sind die großen trekking-rucksäcke eingepackt. Welch weiterer zufall, der kerl kommt aus limburg und seine freundin aus ösiland, beide trampen und zelten momentan und kommen ganz schön rum! Auf jeden fall paßt die route und wir kommen zur LAGUNE, in die sich der gletscher ergibt. Hier haben wir vorgebucht, denn es herrscht volksauflauf. Alle wollen mit dem AMPHIBIENBOOT über die lagune fahren! Gut eingepackt und mit schwimmweste ausgestattet steigen wir an land ins boot, selbiges fährt selbst auf rädern ins wasser und dann schippern wir gemütlich dahin, einfach nur toll! Der regen hat auch aufgehört und wir geniessen die blaue umgebung, das wasser ist eiskalt, überall schwimmen richtig große EISBERGE, die der gletscher losgelassen hat. Diese schwimmen ständig rum und bewegen sich durch die meerenge unter der brücke ins offene meer hinaus. Ein tolles spektakel! Die farben des eises sind einfach nur wunderschön, nicht auszudenken, wie das bei sonnenschein gefunkelt hätte!! Unser guide an board (belgier wie aus jamaika) erklärt alles und holt uns dann ein stück eis an board, von dem wir alle ein stückchen abbekommen. Viel zu schnell ist dieser kleine ausflug vorbei. Die boot sind übrigens aus dem 60er jahren und waren schon in korea im einsatz, unverwüstlich wie es scheint.

 

Nach der tour gehen wir alle 4 noch runter zur küste, nur wenige hundert meter und dann erreichen die eisbrocken schnell schmelzend das meer. Einige brocken werden an den schwarzen sandstrand gespült und kein wunder, so heißt dieser abschnitt DIAMOND BEACH. Sieht echt krass aus. Robben liegen hier auch herum und interessieren sich für die neugierigen touristen.

 

Unsere beiden gäste wollen nun weiterziehen und wir fahren wieder retour, also holen sie ihre sachen und machen sich auf den weg, immerhin wollen sie in 3 wochen die insel einmal umrunden und den LAUGAVEGUR haben sie auch schon gemacht, respekt!

 

Unser rückweg ist eher unspektakulär, ss gibt ja nur die ringstrasse, aber auf der sind wir stellenweise gefühlte halbe stunden alleine unterwegs. Wetter diesig, aber im auto läßt sich alles prima aushalten...

 

Zum ausklang des abends schmeissen wir uns erstmals in unsere bademontur und gehen ins örtliche schwimmbad! Das 12 meter becken hat kühle 26 grad, die beiden kleinen römertöpfe dagegen 36 und 38. Das ist echt spitze, nach einer knappen stunde sind wir gar und rot wie die krebse. Der kreislauf halb in keller schaffen wir es gerade noch so ins bistro am ende der dorfstrasse, um uns einen leckeren salat mit fritten und veggieburger einzuverleiben. Heim bett ömm aus!

 

12.11.2019

 

...heute vor exakt 4 Monaten und EINEM TAG...(jaja, gestern war auf einmal der Tag alle...) Aber hier isser nun, der 11.7.!

 

Am Vormittag treffen wir uns an der Tanke in KIRKJUBAEJARKLAUSTUR zu einer MONSTERTRUCKTOUR. Goil. Das Teil ist irre groß und leider habe ich alle technischen Daten vergessen, die ich unserem Fahrer abgeluchst habe. Er kommt aus dem Nachbarort, kennt natürlich jeden hier uns so grüßt er im Prinzip fast alle Leute, die uns irgendwie begegnen. Also nicht nur winken oder so, sondern auch mit anhalten, kurz quatschen und dann weiter. Schön! Der Truck ist natürlich auch zum Spaß da, aber wir wollen in die Vulkanlandschaft, da kommt man mit einem normalen Auto nicht weit. Die Furten sind tief (auch wenn sie in diesem Jahr kaum Wasser führen, es regnet einfach nicht wie immer), die Wege ausgewaschen und holprig, das ist echt ein Abenteuer. Wir fahren ins Hinterland, dort gibt es eine Schlucht und einen schönen Wasserfall (der aber im Nebel verborgen bleiben möchte). Hier wurde wohl mal ein Musikvideo mit Justin Biber (??) gedreht und seitdem sind alle wie bekloppt.

 

Unser Guide erzählt aber auch was zu Fauna und Flora, zeigt uns seinen „Spielplatz“ und Vulkanhöhlen, in denen früher die Schafe und Hirten in der Nacht Schutz suchten. Und er erzählt sehr eindrucksvoll vom Vulkanausbruch, als der EYJAFJALLAJÖKULL 2010 die Nordhalbkugel lahm legte. Aber auch davon, dass Tiere und Anwohner tagelang nichts sehen konnten, die Luft war SCHWARZ und unatmungsbar, alles voll mit Asche, die Schafe hatten dick verklebte Augen, fanden kein Wasser und man konnte nicht raus. Die Vorräte gingen zur Neige (Bier) und die Aufräumarbeiten brauchten Wochen. Unvorstellbar... Aber die Isländer nehmen es sportlich, halten zusammen und hoffen, dass es beim nächsten Mal wieder so glimpflich abgeht. Naja, immerhin waren ganze Landstriche verwüstet...

 

Die Gletscher sind wohl heute nochmal unser Thema, wir biegen nämlich einfach mal ab auf einen Feldweg, holpern im 1. Gang GAAAAANZ vorsichtig über eine ziemlich üble Piste und enden vor einem Gletscher. Stark! Ein Schwede, der hier immer herkommt, erklärt uns, dass das Eis früher viel mehr war. Ja, wundert mich nicht. Leider haben wir nicht so viel Zeit, man könnte hier sogar einen Track gehen, der auch auf den Gletscher führt. Wäre mal eine schöne Wanderung geworden! Die Gedenktafel zu den beiden Deutschen, die hier beim Wandern umgekommen sind, sehen wir erst auf dem Rückweg. Tja...

 

Unser Weg führt uns heute wieder in den Golden Circle und zum Glück kommen wir gerade noch rechtzeitig, um in der berühmten Tomatenproduktion in REYKHOLT Einlaß zu bekommen und dort im überdimensionalen Tomatengewächshaus eine heiße Tomatensuppe zu schlürfen. Beheizt wird das alles von den heißen Quellen, an denen es hier nicht mangelt. Und an Vermarktungsideen auch nicht, die Tomate kommt hier auch als Marmelade & Co. daher und selbst das Rezept für die Suppe wird als Postkarte verkauft.

 

Gleich eine Straße weiter kaufen wir noch Him- und Brombeeren, ebenfalls aus einem Erdhitzegewächshaus. Die Preise sind der Hammer, 10 Euro für eine Handvoll Beeren.. Na gut, dann teilen wir uns eine Packung  ;-)

 

Übernachtet wird in einem Holzhäusle, also großes Gartenhaus mit Bad, Küchenzeile und Heizung, die leider die ganze Nacht ziemlich laute Geräusche von sich gibt und selbst mit Ohrstöpseln nicht runtergedimmt werden kann... schade, der Rest war einfach nur saugemütlich und absolut autentisch!!

 

#schofoniceland

 

12.11.2019

 

...heute vor exakt 4 Monaten... sodele, es ist mal wieder Freitag und wir müssen heute nach Reykjavik. Gemütlich schippern wir Richtung Hauptstadt, mal wieder Regenwetter, mal trocken, naja. Unterwegs sieht man von der Ringstrasse aus jede Menge Dampf aufsteigen. Fast überall zischt heißer Dampf aus Löchern und steigt teilweise viele Meter hoch. Bei einem dieser Schlammlöcher halten wir mal an. Blubberndes heißes graues Gewabber, daneben vom Schwefel grün-gelb gefärbtes Gestein, die kleinen Wasserläufe sind HEISS, echt krass!

 

In Reykjavik beziehen wir für 2 Nächte unser nächstes Gästezimmer, zwar etwas klein und das Fenster direkt am Gehweg, aber dafür in Sichtweite (100m) zur berühmten HALLGRIMSKIRCHE und einen Parkplatz (KOSTENFREI!!!) gibt’s obendrauf direkt vor der Haustür, GENIAL!! Jeder gesparte Meter zählt!! Wir vertrödeln den Tag in der Stadt, schauen uns alles an und natürlich holen wir auch die STARTUNTERLAGEN ab für den LAUGAVEGUR-Ultra Das Event ist generalstabsmäßig geplant und bis ins kleinste Detail ist alles vorbereitet, man muss nur mitmachen, pünktlich sein und sollte die Pflichtausrüstung dabeihaben. Letztere ist absolut übersichtlich: Goldfolie, Handy und Pfeife. Da kommen natürlich gleich meine neuen Teile vom ECO Trail an den Start, hier gab es ja eine Woche zuvor mal so richtig nützliche Teilnehmergeschenke! Für den Laugavegur gibt es eine schöne Tüte mit einem dicken Dossier zur Veranstaltung, Kleinkram aller Art und ein schicker WARMER langärmeliger Layer mit dezentem Aufdruck. Nicht dass ich nix dabeihätte, aber das Teil wird sogleich auf die Packliste für den morgigen Tag gesetzt.

 

Außerdem kommt der Ivar noch vorbei, der Racemaster vom ECO Trail und bringt mir echt noch ein ECO-Trail-Shirt mit, das ich verpeilt hatte, mitzunehmen. Cool, das ist mal Service!! Selbstredend, dass das edle Trikot am Folgetag zum Einsatz kommen wird!

 

Die Nacht wird mal wieder kurz werden, halber 4 rappelt der Wecker, also wird es heute nicht so lange, wir gehen noch einen Happen essen (Kuchen, perfekt) und dann geht’s ab in die Heia!

  

#schofoniceland

 

13.11.2019

 

...heute vor exakt 4 Monaten... RACETIME!!! Jetzt erlaube ich mir mal copy&paste, da es hierzu schon im Sommer einen „Kurzbericht“ gegeben hat... voila!

 

Es zog uns nach Island, Anschnuppern, wie es da wohl so ist. Und wenn man schon mal da ist, wird auch gleich das Trail-Running-Angebot ausgenutzt. Gar nicht so einfach, die Startplätze sind begrenzt und begehrt, da musste ich dann im Vorfeld recht pünktlich auf den Anmeldebutton drücken, was aber glücklicherweise in beiden Fällen geklappt hat. Somit wurde der kurze Urlaubstrip von diesen beiden Laufveranstaltungen eingerahmt: FR 5.7. Eco Trail Reykjavik, 45k und SA 13.7. Laugavegur Ultra 55k.

 

 

Und nun die Kurzfassung zum Laugavegur Ultra Trail am 13.7.2019, am besten Stichworte...

 

- Startnummernzeugs gibt es DO oder FR, muß man vorher in REY abholen und 1000 Formalitäten erledigen: Shuttle? Warmes Zielessen? Besuchertickets? Bezahlen! Dropbag abgeben (wird gewogen, max 3 kg), 12 Seiten Teilnehmerinfos entgegennehmen, Startnummer holen, Chip holen und aktivieren, tolles warmes langärmeliges Shirt in Empfang nehmen...

 

- Hier treffe ich auch nochmal den Ivar vom EcoTrail und er spendiert mir ein Finisher-Shirt von letzter Woche, habe ich wohl verpeilt... Schickes Teil, wird sogleich eingesetzt!

 

- SAMSTAG: Wecker rappelt um 3:30, alles ist vorgepackt, anziehen und Männe bringt mich zum Eisstadion, da fahren um 4:30 die Busse ab. Es ist trocken und sieht gut aus! Ich steige in den blauen Bus und sitze fast ganz vorne. Jeder der 8 Busse hat eine Begleitung aus dem Helferteam und wir bekommen diverse Ansagen, alles 100% vorbereitet, sehr ordentlich!

 

- Unterwegs gibt es noch eine Frühstückspause, hier habe ich genügend Zeit, mein eigenes Grünzeug (Smoothie, Brezel und HAFERRIEGEL aus BONN, die es hier ÜBERALL zu kaufen gibt!!!??!!) zu verspeisen und gemütlich eines der 20 Dixies zu besuchen. Endlich mal keine lange Schlange...

 

- Dann geht es offroad weiter und die Landschaft wird schon interessanter, kann man eigentlich kaum beschreiben: Vulkane, in allen Farben und Formen, mit oder ohne Schnee, mit oder ohne Bewuchs (Gras, Moos), Asche, Lava, Obsidian... Überall steigt heißer Dampf auf, Bäche, heiße Tümpel, krass. Wir holpern 40km über die Piste, das ist megageil!

 

- Ankunft in Landmannalaugar, einem Camp und der Start des Wanderweges LAUGAVEGUR, 55k durch die Pampa. Auch hier wieder 20 Dixies!! Ich ziehe schnell noch meine halblange Hose aus, die kurze muß und wird reichen. Es ist noch frisch, aber kalt ist anders, die Handschuhe bleiben heute sogar aus.

 

- Der Start ab 9 Uhr erfolgt in 4 Gruppen und alle 5 Minuten. Kurz vorher wird noch die Pflichtausrüstung geprüft (Pfeife und Goldfolie) und dann geht es los!! erst mal Stau vor dem ersten Aufstieg , ha ha, fast 3 Minuten sind futsch, das ärgert mich dann doch... Mein Zeitbudget ist nämlich knapp und ich bin schneckenlahm, es gibt unterwegs 2 harte Cutoffs ohne Gnade und im Ziel sollte man auch pünktlich erscheinen. Also verkneife ich mir LEIDER LEIDER von Anfang an das Bildermachen. Ein kurzer Blick muß reichen, sonst verkacke ich die Zeit.

 

- Es ist POSTKARTENWETTER. Die Ausblicke sind der Oberhammer, so was habe ich noch nicht gesehen. Die Vulkane leuchten heute morgen in ALLEN Farben, die Minerale geben sozusagen den Ton an: rot gelb grün lila braun schwarz, dazu weiß und blau vom Eis. Immer wieder heißer Dampf, auch auf dem Weg, stinkt teilweise nach Schwefel. Die Sonne lacht. Die Landschaft ist ein Ölgemälde in Echt, auf den ersten 25 Kilometern gibt es so viel zu sehen, so unterschiedliche „Gebilde“, es ist grandios! Das Wetter spielt aber auch wirklich mit, so ein Glück muß man erst mal haben...

 

- Oben auf dem höchsten Punkt gibt es null Nebel, es ist kaum kalt und die vielen Schneestücke machen Spaß (vor allem abwärts, einfach rutschen lassen YEAH!!!). Die Steigungen an sich sind eh schon übel, aber immer wieder müssen Spalte durchschritten werden, macht jedesmal 5-10 Meter runter und wieder rauf, ein echter Knaller. Vor allem der steile Downhill mit etlichen 100 Metern ist mega. Ich habe wohl noch etwas La Palma in den Beinen, aber diesmal POSITIV!! Auf jeden Fall kann ich ALLE überholen  ;-) und hab den meisten Spaß, wenn es in der tiefen Asche senkrecht runterrutscht, so geil!

 

- Später wird die Landschaft dann „normaler“, dafür gibt’s ordentlich Lava und jede Menge Bachdurchquerungen. Bei KM27 queren wir einen recht tiefen Bach (geschenkt, wenn es normal geregnet hätte, wäre ich allerdings abgesoffen) und es wartet der Dropbag. Hemd und Schuhe werden gewechselt, perfekt.

 

- Die Anstiege sind jetzt eher weniger geworden, man kann mehr laufen (wenn man noch kann höhö). Die beiden Cutoffs hat man ja immer im Nacken, den ersten schaffe ich mit +23 min und beim zweiten schon knapper mit +10 min. Egal, Hauptsache geschafft! Die ziehen hier gnadenlos raus, das wollte ich auf keinen Fall.

 

- Zum Ende werden die Bäche wieder mehr. Also wird auch das zweite Paar Schuhe wieder patschenaß, was soll ich sagen: es macht SPASS!!! Vor allem die Blicke der Wanderer, die sich vor jeder Pfütze die Wanderstiefel ausziehen und dann kaum glauben können, daß die Läufer die Bäche einfach so kurzerhand durchstapfen und weiterlaufen. Unbezahlbar!

 

- Und dann, nach 9:04h, bin ich sogar pünktlich (+11min) im Ziel, YEAH!!! Ein Trubel hier! Es gibt eine hübsche Medaille und das ganze Gelände ist durchorganisiert. Ok, geschafft, juhu!! Ab in die Dusche!! Hier wird’s lustig, bewaffnet mit 50*100cm Handtuch suche ich die Duschen, vorbei am Männerzelt... weiter vorbei am Siegerehrungszelt.... noch weiter vorbei am großen Vorplatz zur Essensausgabe... ah, da sind sie ja!! Hier darf ich dann leider Schlange stehen, es zieht leicht frisch und ich bin froh, als ich endlich im heißen Wasser stehen darf. Schnell waschen und dann wieder der Rückweg... Vorplatz, großes Zelt, Männerzelt... Naja, man darf halt entweder nicht so blöd sein, und das große Duschtuch aus Platzgründen einsparen oder eben nicht so pingelig...  ;-)

 

- Nun löse ich noch meinen Essensgutschein ein (alles wird über das Armband, das man tragen muß, geregelt). Es gibt vegane Lasagne mit Salat. GRÜNZEUG!!! Ein seltener Anblick hier auf Island, ich schlage zu juhu.

 

- Dann noch bissi babbeln hier und da und los zum Rückbus. Die Fahrt dauert ja noch über 3 Stunden, ich muß jetzt nicht bis in die Puppen Party feiern. Im Bus kriege ich wieder Poleposition und erfahre gerade noch im letzten Moment, daß ich im falschen Bus sitze. Uahhh!! Glück gehabt!!! Nix wie raus und rüber zum nächsten... Es geht auch sofort los und die Fahrt ist der Kracher. Offroad sowieso, aber dann die Furten, eine wahnsinniger als die nächste!! Und es hat ja noch nicht mal viel geregnet diesen Sommer... keine Ahnung, wie das bei Regen gehen soll, aber nach 10 Furten höre ich zu zählen auf und genieße die Show!! Einmal wird der Bus sogar an einen LKW angeknotet und bei der Überfahrt gesichert. Die Strömung reißt den Bus völlig aus der Spur, das ist echt krass hier. Kein Wunder, daß die hier alle Monstertrucks fahren!

 

- Als die Piste endet, fängt es zu REGNEN an. Was soll man dazu sagen, so ein Glück... es ist wirklich kaum zu fassen.

 

- Nach 3,5 Stunden, weil es noch eine Pinkelpause gibt und der Bus auch auf Sonderwünsche anhält (was ich eigentlich total gut finde, hier regt sich niemand auf), kommen wir wieder am Eisstadion an, es nieselt und ein riesiger Regenbogen leuchtet nachts um 22 Uhr in der hellen Nacht. Was für ein Anblick!

 

- Männe ist auch schon da, sogar der Dropbag ist schon zurück, also besteht Hoffnung, daß meine nassen Schlappen nicht noch zu gären beginnen... im Guesthouse schnappe ich mir die Tageszeitung und stopfe alle 4 Matschstücke (Schuhe?) schön aus, vorsorglich bleiben die Latschen heute mal VOR der Zimmertür...

 

- Ja Fazit: irre teuer der Lauf, kein Wunder, wenn ich überlege, wie die das ganze Zeug alles durch die Pampa transportieren müssen, nicht nur die Dixies. Irre perfekt überorganisiert aber das macht nichts, man mußte sich um nichts Sorgen machen. Irre geiler Lauf, die Strecke unbeschreiblich, die Landschaft einfach nur zum Niederknien. Ich bin froh, den ganzen Aufwand betrieben zu haben, das war es wert und hat Riesenspaß gemacht!! Island 12 Punkte!!

 

#runninghonhon

#schofoniceland

 

ps: viele Bilder gibt es ja nicht, also leihe ich mir heute mal welche aus, Quelle: adventures.is

 

14.11.2019

 

...heute vor exakt 4 Monaten... AUSSCHLAFEN!!! Und dann ab zum BRAUD Lieblingsbäcker!! Wir kommen nicht so weit, vorher entern wir das BABALU und bekommen ein superleckeres Frühstück gezaubert in einem putzigen Bistro dekoriert mit hunderten von Geldscheinen aus aller Welt, ein Traum!

 

Dann wird es Zeit, endlich den Kirchturm der HALLGRIMSKIRKJA zu besteigen, bevor die wieder wegen Sonntag schließen. Mit dem Fahrstuhl geht es hoch und der Ausblick ist toll! Wir können praktisch rüberspucken zur Unterkunft (LOKI Guesthouse) und den Strand von Nautholsvik mit dem beheizten Meerwasser, wo eine Woche zuvor der ECO Trail endete, ist auch zu sehen.

 

Es reicht dann auch noch für einen leider-viel-zu-schnell-Besuch im PERLAN, einem Universalmuseum mit Aussichtsplattform, viel Info zu ALLEM und das Beste: eine künstliche riesige EISHÖHLE, die einer Gletscherhöhle nachgebaut ist. Gefühlte minus 50 Grad, da freut man sich, wenn man wieder an die Oberfläche darf, wo es nieselt, neblig ist und immerhin so um die 10 Grad haben dürfte.

 

Einen Show-Act haben wir noch vor uns. Da lange Wanderungen heute eher nicht in Frage kommen, gehen wir einen VULKAN besichtigen. Erst mal ziemlich lange Anfahrt, liegt wohl eher daran, daß man vor lauter Nebel kaum noch was sieht... Dann werden wir im „Inside the Volcano Center“ aufgewärmt, ausstaffiert und vor allem gebrieft. Unsere Guidin kommt aus Amiland und labert unaufhörlich, aber so erfahren wir, was uns bevorsteht: erst mal eine WANDERUNG!! Haha... aber halb so wild, im fiesen Regen trotten wir rüber zum Krater, nach 45 Minuten sind wir nass und angekommen. Dann wird es spannend, aus der Tiefe kommt irgendwann der Transportkorb hoch, ein umgebauter Fensterputzerkorb aus Deutschland. Die Leute steigen aus und wir springen rein  ;-) natürlich immer gesichert und angeleint, wer hier runterfällt, hat es hinter sich, 120 Meter sind dann doch ne Menge!

 

Der Korb geht langsam runter, auch wenn der Scheinwerfer an ist, man sieht nach unten, kann aber die Tiefe nicht richtig abschätzen, also wegen Höhenangst oder so braucht man sich keine Sorgen zu machen.

 

Viel interessanter ist der Anblick dann von unten nach oben, wenn man den Korb wieder nach oben entschwinden sieht. Tja, wir sind im Inneren eines erkalteten Vulkanes, krass! Es ist saukalt und nass, wir haben so gute 20 Minuten Zeit und können fast überall umhergehen, nur nicht in Korb-Nähe, da paßt die Guidin schon auf. Es fallen nämlich ständig Handys runter und die können trotz Helm zu Kopfschmerzen führen  ;-)

 

Mit den Helm“lampen“, so 10-12 Lumen höhö, leuchten wir den Weg und in die Wände, boah, was für Farben! Hier unten zu stehen und auch die Fahrt mit dem Korb, das ist echt mal ne Action

 

Der Rückweg ist ähnlich, halt andersrum. Der Regen kommt nun von hinten und die Hose ist danach rundherum patschenass. Rindvieh, die Regenhose hätte im Auto gelegen, aber NEIN, das bißchen NIESEL AWWA...

 

Nicht unterschlagen möchte ich das kleine Polarfuchsmädel, das sich seit Wochen an der Vulkan-Station herumtreibt. Scheinbar ein Waisenkind wird es nun von der Crew gefüttert und „beschützt“ und entzückt natürlich alle Besucher, die Kleine ist aber auch zu putzig! Anfassen etc. logischerweise verboten, der Fuchs soll wild bleiben und wird vielleicht später weiterziehen... vielleicht, gibt ja Kost und Logie

 

Nach der Vulkan-Tour fahren wir nach KEVLAVIK, da fährt jeder hin, der am nächsten Tag zum Flughafen möchte. Ein altes Fischerkaff, nix los, verfallen, Tankstelle, Müllstation, ein paar Guesthouses. Und das Essen... naja. An diesem Ort fällt der Abschied vielleicht nicht so schwer...  ;-)

 

 

#schofoniceland

 

15.11.2019

 

... heute vor exakt 4 Monaten... Aaaaahhh, der Wecker quengelt... Hilft ja nix, unser Flug nach Hause geht schon früh und wir müssen noch tanken und den Wagen abgeben.

 

Jetzt könnte man ja denken, wer fliegt Montag morgens schon los? Ganz einfach: ALLE. unfassbar, die gesamte Halle des an und für sich übersichtlichen Flughafens platzt aus allen Nähten!!

 

Bevor wir uns zur unendlich langen Warteschlange des Check-in begeben, fülle ich noch die Formulare aus, damit wir wenigstens 7 Euro USt zurück bekommen. Auch hier eine lange Schlange, zumal die meisten Leute vor mir noch so verpeilt sind und erst am Schalter schnallen, dass sie 1. Die Formulare selber ausfüllen müssen 2. Es nicht reicht, nur die Kassenbons abzugeben und 3. Die Kohle nur an eine Kreditkarte überwiesen wird, also vor Ort gibbet keine Scheine.

 

Von den gefühlt 50 Check-in self service desks funktionieren leider nur die wenigsten, weshalb ich dann entnervt den normalen Schalter nehme, so können wir wenigstens noch das Handgepäck kostenfrei mit aufgeben.

 

Und dann, Zack, simmer auch schon wieder daheim..

 

Zwei Wochen sind OK, aber natürlich viel zu wenig Zeit um auch nur einen Bruchteil der Insel vernünftig zu erkunden, geschweige dann noch doppelten Dauerlauf-Unfug einzustreuen. Aber wir waren ja schließlich auch nur zum anschnuppern da und werden garantiert irgendwann nochmal hier aufschlagen. Dann mit mehr Zeit, Muße und Wanderklamotten, um diese fantastische Insel nochmal in aller Ruhe anzugehen. Island, wir kommen wieder!!

 

 

#schofoniceland