MASKEN-MARATHON am 01.Mai 2020 - DER BERICHT!!!

 

und hier ein paar Bilder:

MASKEN-MARATHON am 1. Mai 2020 – Unfug in Corona-Zeiten!!

 

Kurzfassung, Lesezeit ca. 4 Minuten

 

(kv) Am vergangenen Maifeiertag, dem Tag der Arbeit, fand im Sayntal im Westerwald ein einzigartiger und sicherlich auch nur einmaliger-spezieller-zeitgemäßer Marathon statt. Wie bekannt wurde, konnten an diesem Tag satte 54 (nicht 53, schon wieder verzählt) Alltagsmasken in 11:27h geschnibbelt, gebügelt und genäht werden und fanden im Rahmen einer Charity auch gleich ganz viele hilfsbereite Abnehmer. Die eingenommenen Spendengelder gehen an Vereine, die sich dem Tierschutz widmen. Insgesamt wurden 58 Masken verspendet (wie jetzt, 4 mehr?? Dazu später mehr im LANGEN ZUSATZBERICHT) und erbrachten bis Redaktionsschluss fette 244,45 Euro!!! Es war ein Fest, das zu aller Freude bei schönstem Regenwetter indoor ausgerichtet wurde, so dass auch wirklich JEDER ;-) auf Facebook nicht umhin kam, den stündlichen Reports aus der Nähstube zu folgen. Im Ziel wartete dann sogar eine selbstgenähte eierförmige Stoffmedaille und ein wohlverdientes Abendessen, hier hat das Supportteam bestehend aus Männe ganze Arbeit geleistet!

Fazit: der MASKEN-MARATHON war ein voller Erfolg!!! Gern geschehen und vielen Dank an ALLE!!!

 

Der MASKEN-MARATHON in ZAHLEN

 

-       Es wurde 54 Masken gefertigt, die Uhr blieb stehen bei 11:27h

-       Mit 10 nachträglichen Masken vom Folgetag und Folgefolgetag wurden also 64 Masken gebaut, die dem Marathon zugerechnet werden dürfen

-       Davon wurden 58 Masken gegen Spende ausgeliefert

-       6 Masken haben schwarze Gummibänder bekommen, der Rest in weiß

-       4 Masken haben 8mm breite Gummibänder bekommen, der Rest in 5-6mm

-       4 Masken wurden in kleinerer Größe gebaut, der Rest in Normalgröße

-       Die Favoriten waren A9 (die Kuh) und A8 (hellgrün mit großen bunten Blumen)

-       13 von 40 Stoffen wurden gar nicht ausgewählt

-       8 Briefsendungen wurden zusammengepackt, der Rest wurde persönlich geregelt

-       1 Glühbirne in der Overlock ging kaputt

-       ein halber Block Notizzettelchen wurde verschrieben

-       3 Schablonen aus Pappe wurden beim Cuttern genutzt, wobei die am Ende irgendwie immer kleiner wurden... ;-)

-       vernäht wurden 4 volle Unterfadenspulen weißes Garn

-       die gekettelte Strecke der Overlock betrug über 51 Meter

-       die genähte Strecke der Pfaff betrug über 53 Meter

-       Gummibänder und –kordeln aus bestimmt 10 verschiedenen Sachspendenquellen wurden verarbeitet, insgesamt 25,6 Meter

-       Ich habe am VP 2 Scheiben Brot gegessen, mit veganer Nutella, ein grüner Smoothie und jede Menge leckere Erdbeeren, dazu 2 Espresso und 1 Liter Wasser.

-       Einnahmen durch Spenden: à 266,40 Euro

-       Ausgaben für Porto: à 21,95 Euro

-       Reinerlös aus dem Marathon: à 244,45 Euro

 

AAAAABER das ist ja noch nicht alles!!! Im Vorfeld gab es ja auch schon ein paar Nähübungen, also das Marathon-Training, so dass bis zum 30.04.2020 dieses Zahlenwerk zustande kam:

 

-       107 Masken wurden gefertigt und verteilt, anfangs noch verschenkt, zwischenzeitlich verkauft und schlussendlich landet alles im Masken-Schwein!!! Details siehe LANGER BERICHT

-       Einnahmen durch Spenden VOR dem Marathon: à 158,- Euro

-       Ausgaben für Porto und Umschläge: à 27,68 Euro

-       Reinerlös aus dem Marathon-Training:à 130,32 Euro

 

à TADAAA!!!!

à Damit hätten wir einen GESAMTERLÖS von à 374,77 Euro!!!

à Das ist SENSATIONELL!!!!!

 

Das Masken-Schwein, ein kleines Sparschwein mit Alltagsmaske, ist also prall gefüllt und dieser unglaublich tolle Betrag von 374,77 Euro wird zu gleichen Teilen an diese 4 Vereine verteilt, nicht ohne vorher noch auf eine glatte Zahl aufgerundet worden zu sein, also machen wir 100,- Euro für jeden:

-       Retscheider Hof, Hilfe für wilde Tiere, Bad Honnef, https://www.retscheider-hof.de/

-       Tierheim Ransbach-Baumbach, Katzen und Hunde, https://www.tierheim-ransbach-baumbach.de/

-       Katzenhilfe Westerwald in Langenbach, http://katzenhilfe-westerwald.de/

-       Wildvogelstation Kirchwald in der Eifel, https://www.wildvogel-pflegestation-kirchwald.org/

 

Danksagungen:

 

Es gibt mehr nette Menschen, als man denkt!

Und wer fragt, dem wird geholfen.

Auf die Gefahr jemanden zu vergessen... ein dickes Dankeschön geht an:

-       Meine Mutter, sie hat fast den ganzen Stoff beigesteuert und mir die Nähmaschine erklärt (also vor 40 Jahren schon)

-       Meine Schwester, sie hat mir ihre Overlock geschenkt und Stoffe noch dazu, ich war BAFF

-       Die Kumpels aus dem Lauftreff (sowohl Selters als auch Dierdorf) hier gab es Honig, Brot, Stoff, Gummibänder, Schokolade und einen riesigen Notfall-Koffer in Form von BIOTURM-Hautpflegeprodukten J

-       Die Nachbarschaft, auch Straßen- und Orte-übergreifend! Hier gab es Gummibänder ohne Ende, Leute Ihr habt mir den Arsch gerettet!!

-       Die Facebook-Gemeinde, auch hier konnte ich Gummibändern im Tausch gegen Masken schnorren und es gab Zuspruch und Anfeuerung in rauen Mengen, toll!!!

-       Die Post, die musste ganz schön rennen...

- meinem MÄNNE!!! ohne ihn wäre ich erst verhungert, dann verdurstet und niemals fertig geworden sowieso. DANKE

-       ...und natürlich allen SPENDERN, die das Masken-Schwein großzügig gefüttert haben!!! Ihr seid FANTASTISCH!!!

 

...das war’s! Wer jetzt noch Zeit hat, darf sich gerne auf die etwas längere Vorgeschichte und die ausführliche Rennberichterstattung stürzen ;-) Und wer jetzt immer noch keine Maske hat, darf sich gerne nachmelden. Nochmals herzlichen Dank und bleibt gesund!

 

 

VORGESCHICHTE zum MASKEN-MARATHON

 

Es folgt ein Buch... Lesezeit für den gesamten Rest ca. 14 Minuten

 

Als wir, Männe und ich, Mitte März aus Afrika zurückkommen und morgens um 5 Uhr in Frankfurt auf dem Flughafen ausgespuckt werden, empfängt uns zwar keine Seuchen-Security oder Hygiene-Kontrolle, wohl aber die Polizei mit den Worten: „man kann kein Klopapier kaufen und Nudeln sind auch knapp“. Wie bitte???

Von einer Sekunde zur nächsten ist CORONA angesagt. Und ich habe passenderweise einen dicken Schnupfen mitgebracht, der mich in den kommenden Tagen noch vom Arbeiten abhalten wird. Aber da sitzen wir sowieso zu Hause fest, unsere Jobs werden mehr oder weniger ins Homeoffice verlagert, Deutschland macht dicht, #WIRBLEIBENZUHAUSE.

Da wir in Afrika relativ viele Leute mit Mundschutz gesehen hatten, zumindest auf den Flughäfen ist das dort voll normal, hole ich schon bald die Nähmaschine aus dem Keller und zerschneide den ersten alten IKEA-Kopfkissenbezug und nähe die erste Charge „ganz in weiß“. Nur so für uns und für zum Verschenken.

Soweit noch alles ruhig im Schneider-Leben.

Aber plötzlich macht das Schnibbeln und Nähen wieder Spaß und ich ordere bei meiner Mutter ein riesiges Care-Paket voll mit bunten Stoffen aus ihrem schier unerschöpflichen Fundus. Erst mal möchte ich mir damit nur ein Sommer-Patchwork-Kleid nähen. Die Stoffe kommen an und sind wunderschön, alles dabei, bunt und blumig, gute Laune, das Kleid kann genäht werden... Also eigentlich könnte man 5 davon nähen...

Aber ich hätte gerne noch eine Overlock zum schnellen versäubern. Eine günstige Maschine bei Ebay ist leider schon weg, aber dann kommt der Zufall und beschert mir ein tolles Geschenk: meine Schwester vermacht mir ihre ungenutzte Overlock! Wow!! Trotz Kontaktsperre setze ich mich ins Auto und hole das Teil sofort ab im Wiedtal. Die Maschine muss nur mal ordentlich abgestaubt werden und rennt sofort wie der Teufel, genial!! So super ausgestattet nähe ich nun unverzüglich mein Sommerkleid und bin erst mal zufrieden.

Dann ereilt mich ein Hilferuf von B. aus M. und schnell wird klar: da ist Eile geboten!! Mit den Worten „Hilfe näht“ rollt die nächste Charge. Und noch eine und noch eine... und schon geht’s los!!!

Zwischendurch kommen Nähmaschine (eine Pfaff Hobby 303) und die historische Victoria Overlock namens Jens-Peter noch schnell zur Inspektion und sind ruckzuck zumindest wieder frisch geölt.

Die Näherei läuft an.

Erst mal werden die Nachbarn versorgt.

Dann wird das Gummiband schon knapp, eine Packung können wir noch kaufen.

Danach wird der Lauftreff versorgt und es gibt fantastische Geschenke und Naturalien J

Gleichzeitig fange ich hier nun schon an, alle Leute auf Gummibänder anzuschnorren, denn man kann mittlerweile keines mehr kaufen, weder im Rewe-Petz noch im Internet. Wir kriegen noch eine Packung Gummikordel, sonst nichts. Praktisch so alle wie Klopapier in Frankfurt. Es folgt später noch eine Aufstellung aller Geschenke und Spenden!

Dank Corona habe ich etwas mehr Freizeit und bin eine Woche zu Hause, die Maskenpflicht steht unmittelbar vor der Tür, also wird genäht! Während anfangs noch die 20*20-Variante genäht wurde, probiere ich noch eine kniffelige Schlauchvariante aus, lande aber bei meinem Kombinationsschnitt. Die Anleitung dazu gibt’s im Internet: https://karin-vogelmann.jimdofree.com/katzen-gedoens/corona-alltagsmasken/

Im Gästezimmer wird es nun eng, der Platz ist begrenzt, also baue ich um. Die Matratze wird „halbiert“, alle Sportgeräte im Raum werden spack eingeparkt und so kann ich den kleinen Balkon-Klapp-Tisch besser aufstellen. Overlock und Nähmaschine werden platzsparend hintereinander auf dem Tisch aufgestellt, Bügelbrett in Reichweite, das klappt bestens.

Im Keller finde ich zu meinem Glück noch supergeiles Zubehör: eine Schneidmatte und den Stoff-Cutter, so eine Art Pizzaschneider aber in SCHARF. Sensationell! Damit muss man den Stoff nicht immer umständlich anzeichnen und mit der Schere langatmig abschneiden.

Aus Pappe werden Schablonen gebastelt, eine für den bunten Oberstoff, eine für den weißen Unterstoff, eine für Kindermasken kombiniert.

Diese Art von Zuschnitt geht ratzfatz und nun macht das Ganze auch noch richtig SPAAASSS!!!

Interessanterweise gibt’s noch Nasenbügel aus lackiertem Metall zu kaufen, da wird gleich mal geordert. Nicht billig, aber ohne die Bügel sitzen die Masken einfach nicht gut.

Es kommt was kommen muss. Im Internet, also auf Facebook, werden überall Masken für 5 Euro und teilweise sogar mehr angeboten. Hey, da mache ich doch mit!! Schnell widme ich mein kleines grünes leeres Sparschwein um in das „MASKEN-SCHWEIN“. Es bekommt einen Mundschutz und wird fortan mit den Spendeneinnahmen gefüttert. Der Tierschutz soll sich später daran erfreuen.

Also bei Facebook kann ich gleich mal eine längere Bestellung im Freundeskreis entgegennehmen und bin überwältigt, was da für das Masken-Schwein zusammenkommt. Spitze, das hätte ich nicht gedacht!!

Das spornt an. Jetzt gehe ich ins Feld. Es gibt eine eigentlich tolle lokale Gruppe, die sich ums HELFEN kümmert, hier biete ich wieder Masken an und ernte in null-komma-nix eine weitere Bestellungs-Serie. Das klappt prima, aber leider werde ich auch genauso schnell angefeindet und ziehe meine „Anzeige“ sofort zurück. In der Tat habe ich null Bock auf Stress wegen Gewerbe etc., nur weil ich auf Spendenbasis ein paar Masken nähe. Dennoch wird jetzt ein großer Rutsch genäht und ausgeliefert. Da es hier primär um das „HELFEN“ geht, nehme ich unterirdisch günstige 1,11 Euro als Spende. Aber die Leute geben meistens viel mehr wenn sie können und so kommt wieder eine schöne Summe zusammen! (Details später). Auch hier schnorre ich weiter Gummiband und tausche gegen Masken, ein super Deal J ...und sowieso die einzige Möglichkeit, an das begehrte Material zu kommen...

In der letzten April-Woche kommt dann die Wettervorhersage für den Maifeiertag: viel REGEN. Hhmm, nicht so dolle für einen Wandertag und erst recht nicht für’s Laufen, zumal mir das momentan wegen „Fuss“ sowieso nicht möglich ist...

Etwa 3 Millisekunden später steht fest: okay, wenn ich schon keine Marathon LAUFE (z.B. der abgesagte Vulkan-Marathon oder der Trail-Marathon in Urbar), dann NÄHE ich eben einen MASKEN-MARATHON!!!

...und damit nahm das Projekt „42 Alltagsmasken in 8 Stunden“ seinen „Lauf“...

 

Im Zeitraum bis zum 30.04.2020 konnten:

-       107 Alltagsmasken vergeben werden, davon 8 an Männe, Mutter und mich, 18 an den Lauftreff, 13 an Nachbarn, 32 an Freunde und der Rest an Hilfe-Suchende.

-       Einnahmen durch Spenden VOR dem Marathon: à 158,- Euro

-       Ausgaben für Porto und Umschläge: à 27,68 Euro

-       Reinerlös aus dem Marathon-Training:à 130,32 Euro

-       Ferner gab es viele tolle Geschenke: Brot, Honig, Gummibänder, Stoff, Schokolade, afrikanische Geckos und ein Riesenpaket von BIOTURM mit supertollen Pflegeprodukten!! Die Schokolade ist schon verschlungen, am Honig arbeiten wir noch, LECKER!

 

 

Berichterstattung zum MASKEN-MARATHON

 

Vorbereitung zum MASKEN-MARATHON

 

-       Erst mal braucht es eine Ausschreibung, also wird flugs eine Seite im Internet fertig gemacht, siehe hier: https://karin-vogelmann.jimdofree.com/katzen-gedoens/masken-marathon/

-       Material-Check: alle Stoffe werden nummeriert und in 4 Gruppen (A,B,C,D) zu je 10 Stoffen gepackt. 4 Fotos dazu kommen ins Internet, so kann man sich später besser was aussuchen aus 40 verschiedenen Stoffen mit vielen bunten Mustern.

-       Die Arbeitsfläche wird vorbereitet: Die Schneidmatte kann ich im Büro aufbauen und muss jetzt nicht immer auf dem Boden kniend zuschneiden. Männe zieht derweil mit seinem PC-Geraffel dauerhaft ins Esszimmer, perfekt, habe freie Bahn.

-       Das Bügeleisen wird nochmal aufgefüllt, zusätzliches Wasser bereitgestellt.

-       Werbung! Einerseits poste ich den Plan bei Facebook, andererseits erzähle ich es jedem... ob er/sie will oder nicht ;-) . Die ersten Reservierungen trudeln ein, ich fange an, meine optimierten Listen zu schreiben, Laufkarten vorzubereiten (gelbe Notizklebezettel, das sind die sogenannten STARTUNTERLAGEN).

-       Gummiband. Das könnte schief gehen... ich habe nicht genug da, reicht nur für 30 Masken. Aber Hilfe naht! Im Lauftreff gibt’s noch schwarzes Gummiband, das kann ich einteilen. Reicht aber noch nicht. Im Zulauf wären über 20 Meter, aber die Post ist momentan nicht immer die Schnellste, ich habe es im Finger jucken, dass ein Plan B verdammt nötig wird!! Also werden KLINKEN GEPUTZT!!! Ja, ich klapper tatsächlich die ganze Nachbarschaft inklusive der Parallel-Straße ab. Die Resonanz ist überwältigend! Die Nachbarn sind spitze, kramen ALLES raus und ich kann nach dieser „Räubertour“ aus dem Vollen schöpfen! Ganz großes Kino, bin sprachlos!!

-       Fazit: der Masken-Marathon ist möglich, Material passt, Wetter auch, kann also losgehen am Freitag den 1. Mai!! Ist ja auch Tag der Arbeit, da darf man ruhig mal fleißig sein ;-)

-       Nur zwei klitzekleine Kleinigkeiten habe ich vergessen... 1. Das Siegerbier und zweitens: ich hätte besser mal die Zeit gestoppt, die man so im Schnitt für das Nähen einer Maske benötigt...

-       Zumindest wird noch der grobe Plan festgelegt: Start um 8 Uhr, Zeitlimit 8 Stunden, zur vollen Stunde gibt es eine Pause mit VP (Verpflegungsposten in der Küche). Männe ist Race-Director und übernimmt die kulinarische Versorgung. Ok, kann losgehen!!

 

 

Maifeiertag 2020... jetzt geht’s ab!! MASKEN-MARATHON-BERICHTERSTATTUNG

 

Erst mal aufstehen! 6:30 rappelt der Wecker, aber ich schaue vorher schon in die Emails und muss superdringend noch was Berufliches erledigen und dann erst kann’s losgehen... puh, erster Stresspickel im Anmarsch aber Startverschiebung grade noch abgewehrt!!

Frühstück läuft bestens, ich bin auch schon in Schale geworfen und kann nebenbei ein paar Emails und Postings bearbeiten, Facebook ist ja auch schon wach.

BLITZEINSCHLAG im Vorderstübchen!!! Ich habe ja gar keine Medaille für den Zieleinlauf!!??? Na prima. Sofort alles stehen und liegen lassen, Stoffreste gegriffen und ab an die Maschine, heute wird das Siegermetall mal selbst gebaut ;-) Grünes Blümchendekor an weißem Band mit Glitzerperle in Eierform... Puh... das war KNAPP!!! Wenigstens war das ein kleiner Warm-Up für Maschine und Mensch...

Die letzten Reservierungen kommen rein und ich schreibe noch ein paar Laufkarten, die der Besucherkater Henry dann fast wieder durcheinander bringt. Immerhin kommt er zum Start vorbei, auch wenn ihn eigentlich ja nur die Dose mit den Knusperlis interessiert... Ne Zecke bringt er auch schon wieder mit, wird sofort rausgemacht, so viel Zeit muss sein.

 

Start:

Ja... und dann läuten die Kirchenglocken, wie goldig!!! Punkt 8 Uhr drückt Männe mir offiziell die Startunterlagen in die Hand, das ist der Start! Attacke!! Ok, jetzt nur ned hetze!!

Ab nun geht das Geschnibbel los und überhaupt die gesamte Produktionskette. Alle 60 Minuten zur vollen Stunde gibt’s Pause am VP und kurze Berichte auf Facebook. Zeitlimit 4:31 Minuten pro VP. Wenigstens DAS wird reichen ;-)

 

VP1:

Bin noch am Zuschneiden, erst der weiße Unterstoff, dann die bunten Oberstoffe. Später werde ich merken, dass sich ein Zettel eingeschlichen hat, deshalb werden es ja auch 54 Masken werden. Aber irgendwann ist man so beschäftigt, da zählt man nicht nach... Aber blöd ist das schon. Ist wie Verlaufen bei KM3 (mir fällt da spontan der Panorama-Trail im Saarland ein...)

Die Garmin zeigt 5,05km. Irre, wie kommt die denn da drauf??

 

VP2:

 

Bei 2:12h ist der Zuschnitt fertig, die Garmin zeigt irre 7,8km und ich glaube noch daran, gut im Zeitplan zu liegen. Welche fatale Fehleinschätzung... Als würde man im Marathonlauf jetzt 7,8km hinter sich haben und noch davon träumen, unter 4h zu finishen...

 

VP3:

Die Overlock macht mich wahnsinnig. Sie fängt an, Schlaufen locker zu ziehen. Die Fadenspannung... eine Technik für sich. Zum Glück habe ich alle Tutorials vorher angeschaut und verstelle fast nichts. Nützt auch nichts, jetzt ist alles verstellt. UAHHHHH. Am Ende krieg ich es hin, muss aber ein paar Testmeter rattern und ketteln, wertvolle Minuten gehen ins Land, ich bin leicht gereizt, also SICKIG.

Doch dann läuft alles super weiter. Wie beim Schienbeinsplint, erst jammert das Bein und dann läuft es sich doch wieder raus... Wer kennt das nicht...

 

VP4:

Mir schwant ich bin zu langsam heute... zu viele Höhenmeter, ganz unerwartet, wie Weihnachten, auch ganz plötzlich. Man könnte auch sagen: falsch geschätzt, schlecht geschätzt. Aber da hab ich dann wohl PECH gehabt... aber es schwant mir trotzdem...

Männe mischt mir einen geilen grünen Smoothie, das reinste Kryptonit, das wirkt sofort. Ohne den hätte ich hier gleich einpacken können... ;-)

 

Bei 4:09h macht es BLITSCH und die Glühbirne der Overlock ist tot. Shit, ich brauche aber Licht, die Ersatzbirne im Keller ist zu zeitraubend, also Plan B: Männe zoppelt schnell seine Stirnlampe hervor, ich finde meine in der Hektik nicht, dabei liegt sie praktisch VOR meinen Augen.. egal. Mit LENSER-Power-Funsel geht’s nun weiter.

 

VP5:

??? keine Erinnerung, kann sein, dass ich an dem vorbeigerattert bin...

 

Bei 5:27h : Nasenbügel und Falten sind jetzt dran. Jetzt endlich. Das hätte ich gerne bis 12 Uhr fertig gehabt, tja, jetzt schon 90 Minuten zu lange vertrödelt...

 

VP6:

Fällt aus. Keine Zeit für solche Rumlungereien!

Es ist abzusehen, dass es heute länger dauert. Also LÄÄÄÄÄNGER. Von daher habe ich eine Bügelhilfe beantragt, Race-Director Männe genehmigt meinen Antrag und stellt sich selbstlos zur Verfügung. Klasse, das Training am Oberhemd macht sich bezahlt, er bügelt die obere Nasenkante 100pro exakt um!

 

VP7:

GRRR, schon wieder ein Hindernis, welches hätte vermieden werden können. Die Stecknadeln reichen nicht aus. Kein Wunder, ich mache ja auch 12 Maskis mehr als gedacht. Sogar die alten kopflosen Dinger sind schon alle und mit den Wonderclips klappt das nicht, kann man vergessen. So muss ich nun Etappen machen und erst Masken finishen. Männe schnappt sich die und zieht dann die Nadeln raus, 6 Stück pro Maske, er unterstützt mich heute echt nach Kräften! ;-)

Ferner haben wir den CUTOFF neu geregelt, soll in diesem Fall heißen: Männe schnibbelt auf Zuruf die Gummibänder. Klappt anfangs nicht so gut, ich rufe 5 und er schneidet 5 Stücke statt Paare. Das hätte ja lustige Masken gegeben, mit nur einer Schlaufe...

Am VP7 brauche ich meinen 2. Espresso des Tages, es ist 15 Uhr, zumindest beim Coffein liege ich voll im Zeitplan.

 

VP8:

Nun sind 8 Stunden vergangen, es ist 16 Uhr. Eigentlich wäre das Zeitlimit nun um. Ich habe gerade mal 14 Maskis gefinisht. Aber der Rest liegt halbfertig auf dem Bügelbrett, so kann es nicht enden!! No no no. Die Rennverlängerung wird genehmigt, das Limit aufgehoben und ich kann wie beim Fußball in die Verlängerung gehen!! YEAH. Kurze Stärkung, Brot mit Nutella, ZUCKER, weiter!!

 

VP9:

Gibbet ned. Einmal kurz Dixi muss genügen.

 

VP10:

Jetzt nur Wasser, auch in Dampf-Form, das Bügeleisen gibt alles, die Kanten müssen umgebügelt werden, muss ich aber selber machen, weil Männe hier Angst um seine Finger hat. Kostet irre Zeit, aber den Arbeitsschritt kann ich nicht wegrationalisieren. Immerhin bin ich schon schneller als noch vor 2 Wochen, seit ich dazu die Backpalette verwende ;-)

Männe zählt derweil 37 fertige Maskis, ich habe 16 in der Queue, macht 53. So langsam fällt auf, dass wir wohl zu viele auf dem Tisch liegen haben... und dass es 54 sind, merkt auch keiner...

 

Bei 10:30h gibt’s einen Zwischenapplaus!!! 42!!!

Jo, hier wäre nun der Marathon mit 42 Alltagsmasken erreicht... wenn ich mich nicht bei KM3 verlaufen hätte und noch im Wald stehe. Das Ziel ist jetzt auch nicht mehr weit, kann den Stadionsprecher schon hören. Also aufhören, JETZT?? Keine Option! Weiter weiter immer weiter!!!

 

VP11:

Nix da, gefuttert wird im Ziel, Männe hat schon Abendessen avisiert. Mir reicht’s aber auch langsam, doch die letzten 6 Stücke müssen noch durch!!! Und sooo schlimm ist der Endspurt dann auch wieder nicht... J

 

Bei 11:27h ist das ZIEL erreicht!!! ENDE!!! SCHLUSS!!! AUS!!! FINITO!!!

Der Wahnsinn, 54 Alltagsmasken in etwas mehr als 8 Stunden, ja was sagt man da... goil!! Dabei habe ich nebenbei über 22 Kilometer auf meiner Garmin gesammelt, so viele wie in den letzten 8 Wochen nicht mehr!!! Ich sollte öfters indoor joggen.

Die Siegerehrung wird unverzüglich im Flur abgehalten, Männe dekoriert mich mit dem Edelstoff am weißen Band, wir posieren noch ein bisschen und ich wische mir den Schweiß von der Stirn... GESCHAFFT! Das war ein Brett, da waren einige ekkelige Anstiege dabei, aber der Downhill am Schluss hat’s echt wieder rausgerissen, YEAHH!!!

 

Auslaufen...

 

Damit es keine Entzugserscheinungen gibt, nähe ich bis zum Sonntag Abend noch ein paar Nachzügler, logo!! Also kommen noch 10 Stück auf die 54 obendrauf und werden auch sogleich vertütet.

Die Glühbirne in der Overlock wurde auch schon gewechselt, alles gereinigt und es könnte sofort weitergehen...

Die Post hat auch Spaß, am Samstag Mittag schleppe ich eine Tasche voller Umschläge in der letzten Sekunde an den Schalter... hilft ja nix!

Lessons learned: ja, einiges, aber da ich diesen Unfug bestimmt nicht nochmal mache, kann man es auch gleich wieder vergessen.

Und dann folgt noch der Bericht, ja, Buchhaltung und Revision, Besprechungsprotokoll und Vergangenheitsbewältigung in einem... ach was, die Idee mit dem MASKEN-MARATHON war lustig, die Umsetzung hat Spaß gemacht, da darf man sich auch mal einen kleinen Roman erlauben ;-)

 

In diesem Sinne, danke an dieser Stelle für’s DURCHHALTEN beim LESEN J

 

Lesezeitberechnung: https://www.prepostseo.com/de/word-count-character-count-tool

Bioturm-Shop: https://www.bioturm.de/.cms/shop/643-1

Online-Version des Berichtes: https://karin-vogelmann.jimdofree.com/katzen-gedoens/masken-marathon-reportage/

 

...es fehlt noch die Liste mit den Sachspenden, wird nachgereicht, hab den Zettel vermutlich in eine Maske miteingenäht... ???

 

 

26.06.2020 nachtrag: zum masken-marathon gibt's jetzt sogar einen supergeilen langen bericht im lokalanzeiger... siehe HIER!!!!!! :-)

 

 

***special disclaimer: alle einnahmenüberschüsse gehen als SPENDE an den tierschutz! es wird KEIN GEWINN erzielt, es besteht KEINE GEWINNERZIELUNGSABSICHT und auch KEINE DAUERHAFTIGKEIT***

***es handelt sich bei meiner näherei um KEINE NACHHALTIGE TÄTIGKEIT zur erzielung von einnahmen***

***und es sind ALLTAGSMASKEN!!! nicht für den medizinischen bereich!!!***