Schweizer Alpen

Moppedurlaub 29.08.-05.09.2011

 

die berge, einmal im jahr geht es hinein ins kurvengeschlängel, in die pässe und täler, in die unglaublich schönen landschaften samt alpinem viehzeug und unvergeßlichen eindrücken.

 

in diesem jahr war die schweiz "mal dran". ausnahmsweise mal ohne autozug.  hier gibt es eine reihe von sehr schönen pässen und strecken, die wir unter die reifen nahmen. bei tempo 80 auf der landstraße kam zwar nur begrenzter fahrspaß auf, aber letztlich konnten wir allerbestes wetter genießen und superschöne touren unternehmen. und das war ja auch sinn und zweck der ganzen angelegenheit!

 

hier nun die urlaubsrouten im einzelnen!

 

und die bilder...


Montag 29.08.2011 - Anreise in den Schwarzwald

 

super früh losgefahren, kurz nach 8, erst mal luft holen an der tanke (luftding kaputt, hatte am ende über 4 bar im hinterreifen, ha ha).

 

dann ab auf die BAB und bis sinsheim gemütlich angereist. ab hier ging es dann kreuz und quer durch den kraichgau und schwarzwald. die routen waren aus tips zusammengebaut und fast alle super zu fahren.

 

hotel in menzenschwand, moppeds konnten in die garage (in der sich jeder mit seinem kennzeichen an der wand verewigt, lustig), gegessen wurde prima im hotel (mehr gäste als einwohner), gut gepennt.

 

547 kilometer

 

Dienstag 30.08.2011 - Transit in die Schweiz

 

heute geht es in die schweiz. bis auf wenige kurze durchfahrten bisher, praktisch nur kleine grenzkratzer, ist das hier neuland für uns. wir haben ab der grenze, die wir um 9:45 passiert haben, nur noch einen blick: auf den TACHO. die schweizer kennen keinen spaß und geschwindigkeitsüberschreitungen ruinieren urlaub und handkasse. also ist gas reduzieren angesagt. leider nicht so einfach, denn für die nächsten tage bleibt der blick eher am tacho kleben als an der schönen landschaft oder den putzigen orten.

 

anfangs noch k(r)ampf mit den ungewohnten verkehrszeichen. vor allem die gelben zebrastreifen sind gewöhnungsbedürftig, für mich sieht das immer wie baustelle aus...

 

anreise über

-> bad säckingen,

-> glaubenbielenpass (leider kein foto),

-> ankunft schon um 15:00 in innertkirchen.

 

das hotel hof&post wurde uns von urlaubsbekanntschaften aus frankreich von vor 2 jahren empfohlen und um es hier vorweg zu nehmen: das hotel ist super!

 

aufgrund der frühen ankunft schnell abgesattelt, bürzel aufgeschraubt und ab auf die kleine geile runde susten-furka-grimsel. diese passrunde ist genial und wird uns noch öfter erfreuen.

 

tagespensum 384 kilometer, keine knollen

 

Mittwoch 31.08.2011 - Zentrale Runde

 

morgens erst mal geld gewechselt (obwohl die bank eigentlich noch zu hatte!), denn in der schweiz gibt es fast nur tankomaten. die nehmen nur scheine und wechseln nicht. also immer genügend 10er parat halten! und 5er gibt es leider auch nicht...

 

die welt ist klein, beim frühstück im riesensaal spricht uns die guckheimer nachbarschaft aus dem WW an... 

 

die wettervorhersage lautet: könnte noch schön bleiben, also ab auf die moppeds und folgende route gefahren:

-> grimsel (mit ganz speziellem erlebnis bei männe, details nur per PN)

-> simplon, boah wie langweilig

-> italien, hier ist es superheiß, über 30 grad, endlose juckelstrecken aber dann:

-> wieder in CH, VALLE VIGEZZO CENTOVALLI, sowas von geil! die kurven haben gar nicht mehr aufgehört, eine bergstrecke vom feinsten, asphalt neu und super und wie gesagt, die kurven hörten nicht mehr auf! auf 12 kilometer eine kurve nach der anderen. einziger fehler: wir hätten drehen und nochmal fahren sollen...

-> dann weiter über den lukmanierpass, voll ätzend (betonplattenstrecke)

-> oberalppass, gar nicht gemerkt, deshalb auch kein passfoto

-> tremola am gotthard, 1a, sehr schön, nicht schwierig zu fahren

-> nufenen, ganz gut

-> grimsel retour (immer wieder lecker)

 

wetter: geil

 

tagesration 440 kilometer

 

Donnerstag 01.09.2011 - Ministrecken-Tour

 

in der nacht hat es geregnet, alles ist patschenaß und selbst zur frühstückszeit fallen noch 4 tropfen auf das dachfenster. eigentlich kein wetter um mopped zu fahren, aber die vorhersage verspricht besserung. also regenkombi an und los geht's.

 

-> susten, nasse straße aber kein weiterer regen von oben, immerhin!

-> klausenpaß, mit unglaublich unschweizerischer baustelle (totales chaos) und so einem nebel, man konnte keine 30 meter schauen. zum glück bei abfahrt auto zum vorausfahren ergattert. immerhin wurde es trockener und immer noch kein regen. regenkombi ausgezogen

-> pragelstrasse/pass, ganz putzig, ein enger fahrweg, hin und wieder gegenverkehr, am ende 2 eklige haarnadeln aber ansonsten sehr romantisch!

-> susten retour (immer wieder lecker)

 

hhmm, wir sind mal wieder früh zurück, also was solls, eine kleine feierabendrunde geht noch!

 

-> grimsel - furka - susten, die 2 stunden müssen noch sein diesmal halt andersrum!

 

info zum hotel: bei mehreren übernachtungen ist die HP im zimmerpreis inklusive. das erfreut dann sehr beim begleichen der rechnung. das hotel liegt sowas von zentral, ist echt prima. moppeds parken allerdings draußen, kommt aber nichts weg. 

 

als wir abreisten, kamen gerade die letzten FJR1300er an zu ihrem jahrestreffen. also wenn die sich da treffen... ;-)

 

tageskilometer: 395

 

Freitag 02.09.2011 - Transfer nach Thusis

 

eigentlich war für freitag sauwetter angesagt. nachts hat es auch wieder geregnet (also eigentlich geschüttet), aber morgens trockneten schon die ersten stellen wieder ab. temperaturen um die 18 grad, also schwülwarm, frieren mußte keiner

 

nach der befreiung aus dem parkplatzwürgegriff durch die FJR-schiffe ging's dann gesattelt los:

-> grimsel

-> furka

-> gotthard (neue strecke, langweilig)

-> san bernadino, aha, hier wirds interessant! stellenweise enge haarnadeln, in denen die drei jungs aus LDS volle lotte durchgefetzt sind... heiliger strohsack, die hatten es drauf!!!! (das waren ja auch die eiligen drei könige...)

 

-> wir sind so früh dran, daß wir gar nicht erst ins hotel fahren sondern gleich auf die extrarunde gehen

-> splügen, ja der muß sein, inklusive kehrengallerie. hier leider 2 rechtshaarnadeln versaut und vermutlich werde ich nie wieder eine fahren können. das hat leider gesessen... muß zum moppedpsychater. leider auch im stress keine bilder geschossen, nur den bock.

 

-> weiter!!!!! was sonst

-> malojapass, uiui, der ist geil

-> st. moritz, nix wie durch

-> flüela-pass, sehr schön

-> nun nach thusis und aufgrund mangelnder tanken bis auf knapp 250km gefahren. war spannend...

 

am ende doch noch ländliche kuhstall-tanke gefunden, im hotel gut angekommen, moppeds in den unterstand gestellt und weil es kein restaurant gab, in den supermarkt gegangen. baguette und käse, weintrauben und salat, auch das geht!

 

wetter: wurde immer besser, sonne pur, was will man mehr?

 

tagesetappe in summe 413 kilomter, wieder keine knolle (denken wir jedenfalls noch heute...)

 

Samstag 03.09.2011 - Livigno total

 

es ist mal wieder regen gemeldet für den nachmittag. naja. also nix wie los!

 

nach der splügenpleite vom vortag verzichte ich heute auf engste kehren und wir nehmen diese route:

-> julierpass, einfach zu fahren

-> bernina, auch einfach zu fahren, teilweise viele ortschaften

-> passo foscagno, im zollfreien gebiet, geile kurven im berg!!!

-> livigno, hier MUSS man tanken. super kostete 1,076 euro. sieht man sonst so schnell nicht wieder.

-> zurück über den foscagno (auch den passo d'eira, aber der war so unauffällig...)

 

plan war nun: westrampe stilfser, umbrail und ofenpass. 

ABER: das stilfser war komplett gesperrt wegen einer radveranstaltung. schönen dank auch. was nun? diese ersatzroute:

 

-> zurück zum bernina, halb gefahren

-> abbiegen nach livigno 

-> über den forcola di livigno, wunderschön, nur leider total stark befahren...

-> in livigno nochmal getankt

-> durch den tunnel, holla! 10 euro pro mopped, die sind ja nicht ganz sauber

-> albulapass, kannste knicken, so ein scheiß geholper...

-> zurück in thusis

 

supermarkt-nummer klappt leider samstags nicht, weil die alle um 17:00 geschlossen haben. tolle wurst! nix zu essen, nix zu trinken. hilft nur der pizza-service ums eck. habe zum glück immer reisebesteck dabei und kann nur sagen: das war einer der besten abende! mit pizza auf hotelterasse bierchen schlürfen und dabei dem beginnenden regen zusehen...

 

geiler tag, geiles wetter, viele geile strecken!

 

tagesleistung 432 kilometer

 

Sonntag 04.09.2011 - Abreise ins Allgäu

 

eigentlich sollte der tag noch in thusis verbracht werden. aber nun ist das wetter endgültig dahin und die sonne läßt sich nicht mehr blicken. der wetterbericht zeigt bis zum mittag eine unwetterfreie zone und diese geht in richtung allgäu, wo wir einen tag später eh hätten hinwollen.

 

also hotel einen tag früher verlassen und todesmutig in richtung allgäu zum nächsten anlaufpunkt in martinszell aufgebrochen. auf gut glück sozusagen ;-)

 

und wir haben mal wieder glück! bis auf eine teils nasse strecke am flüela bleiben wir trocken und im allgäu scheint die sonne, geiles wetter eben!

 

die tour wie folgt:

-> viamala hin und zurück, so viel zeit muß sein, wo sie doch an thusis grenzt und unser hotel sogar so hieß! jedoch: die schlucht ist so kurz, man ist in wenigen hopsern durch...

-> im nassen geht es weiter zum flüela, hier wird es patschenaß, ich ziehe vorsichtshalber den regenkombi an (was ich mir aber hätte sparen können)

-> ofenpass, viele steine auf der strasse, sonst bequem abzurollen, belag ist allerdings z.t. sehr rutschig (kiesel-asphalt)

-> grenzübertritt nach italien, fast ein wenig erleichtert, die schweiz ohne knollen geschafft zu haben (und doch JA, einmal wurden wir gelasert...)

 

-> reschenpaß, naja, ösiland, super stau vor landeck wegen einer ampel! ösis...

-> pillerhöhe, besserer waldweg, total überlaufen, sonntag halt... nervig

-> hahntennjoch, hier ging es wieder, geile strecke!! bis auf eine kreuzende kuh...

-> tannheimer tal, besonders sehenswert: die lange schlangen an den tanken, denn auch bei den ösis ist der sprit günstig (139,9)

-> wir sind gut in der zeit und die unwetterwolken sind noch nicht brenzlig, also ab ins NAMLOS-tal, einmal hin und zurück, wenigstens bis zur ampel. voll die geile strecke!

 

ankunft im hotel, moppeds in garage geparkt, zum glück auch zimmer einen tag früher bekommen und kaum sitzen wir beim abendessen, da fängt es an zu regnen, was das zeug hält. das super wetter ist damit tatsächlich passé!

 

zum trost gibt's ein frisches starkbier, eine ordentliche bayrische vesper und nach dem ortsüblichen schnapserl haut's uns noch vor dem tatort voll um. so bekommen wir das nächtliche unwetter wenigstens nicht mit....

 

tagesstrecke 365 kilometer

 

Montag 05.09.2011 - Heimkehr

 

oh weia, es schifft schon die ganze nacht und am morgen ist es immer noch ordentlich am regnen. nur wer muß, geht jetzt vor die tür. von mopped fahren ganz zu schweigen. aber wir werden den tag nicht im allgäu verbleiben, denn dort ist nur regenwetter angesagt, also geht es nach einen sensationellen frühstück auf die gute alte BAB.

 

die ersten 1,5 stunden muß die regenkombi ganze arbeit leisten. die held-handschuhe sind tatsächlich wasserdicht, aber in den schuhen steigt der pegel mit jedem verschifften kilometer. doch dann: juhu! es wird heller, der regen hört auf, die strasse ist und bleibt trocken und wir kommen fast stressfrei nach hause.

ankunft bereits um 1500. kaum stehen wir vor der garage, fängt es auch im WW zu tröpfeln an, allerdings nur 2 tropfen, mehr nicht.

 

das kann man doch glück nennen, oder??? 

 

tagesritt 490 kilometer

 

Fazit

 

die schweiz ist nett, aber die 80 machen einen kirre. man kann nicht wirklich entspannt fahren und hat praktisch immer ein schlechtes gewissen. damit einhergehend hat man kaum ein auge für die schöne landschaft, da man ja praktisch nur auf den tacho fixiert ist.

 

nach 2-3 tagen gewöhnt man sich an den schleichgang und dann kommt es dicke: schnell fahren geht nun nicht mehr. man suselt so dahin und ist ganz eingelullert. sehr eigenartig.

 

die "leckmich-phase" kommt nach einer woche, dann geht dir das so auf den sack und ja, scheiß auf die 80 (auch auf die 90). oh mann.

 

unsere reifen sehen nach 3468 kilometern noch gut aus, die urlaubskasse wurde auch nicht übermaß strapaziert (wir hatten mit mehr ausgaben beim essen gerechnet und uns auch die vignette verkniffen) und wir hatten ein paar sehr schöne tage!

 

das wetter war fast immer besser als gemeldet, so viel glück muß man erst mal haben. es war immer warm, auch auf den pässen. einfach nur genial!!!

 

schöne nebensache: das alpengrollen der buells, die wir nach 2005 mal wieder mehrfach erwischt haben. schöne sache! 

 

falls es jemandem hilft: in der schweiz war ende august anfang september jagdsaison. wir haben mindestens 2 erlegte steinböcke und jede menge rotwild auf strecke gesehen. wenigstens liefen alle kühe noch munter umher, der almabtrieb ist für 21.09.2011 angesagt. ansonsten: murmeltiere sind eher rar, dafür gab's einen echten dachs, hochflüchtig und superputzig!

 

tja schweiz, wir kommen wieder. aber als rentner mit cabrio! grüzi